Creative Strategies for Language Teachers, Trapani / Sizilien

von I. Möller

Kurs: Creative Strategies for Language Teachers: Make it Easy, Make it Real!

21.-26. Oktober 2024

Am 20. Oktober 2024, am Samstag, bin ich erst in Palermo gelandet um danach mit dem Bus (ca. 1Std.) nach Trapani zu fahren. Ich freute mich, als ich sah, dass mein Hotel Ai Lumi liegt direkt gegenüber dem Gebäude lag, wo am Montag der Kurs starten würde.

Am Montag schon beim Frühstück habe ich unsere Dozentin Cristina kennengelernt, da sie das gleiche Hotel gebucht hat. Um 9:00 Uhr waren wir alle im Unterrichtsraum, also die 12 Teilnehmerinnen. Der Raum war groß und da es ziemlich leer war am Anfang, hatte ich Schwierigkeiten akustisch zu verstehen, aber kurz danach ging es schon.

Als Icebreaker hatten wir ein Spiel mit visuellen Ball gehabt, wo man erst den eigenen Namen nennen soll, später den Namen vom rechten Partner und umgekehrt.

Topic des Tages war „Multiple Intelligence Theory“ und zwar Interpersonal Intelligence. Natürlich hat jeder schon Mal gehört, dass jeder Mensch lernt unterschiedlich, insbesonders was Fremdsprachen angeht. Aber bei jeden einzelnen Schüler herauszufinden, welcher Lerntyp ist er/sie, ist eine Herausforderung für Lehrer/Dozenten an der VHS. Hier haben wir diskutiert und uns ausgetauscht. Ich habe vieles mitgenommen, da unter uns waren wirklich erfahrene Lehrerinnen mit 15-20Jahren Berufserfahrung, zum Teil die, die Anglistik studiert haben und arbeiten in Gesamtschulen oder Gymnasien.

Wir kamen aus Ungarn, Slowakei, Frankreich, Litauen und Deutschland. An dieser Stelle möchte ich mich kurz vorstellen. Mein Name ist Irina und ich habe Deutsch als Fremdsprache 1989 gelernt, meine Muttersprache ist Russisch. Seit Sommer 2024 unterrichte ich Spanisch in der VHS Schleswig. Hauptberuflich bin ich Physiotherapeutin.

Die Teilnahme an diesem Kurs hat mich vor die Herausforderung gestellt, weil es wurde auf meine Zweitfremdsprache, Englisch, unterrichtet. Aber schon nach 1. Tag lief alles wie am Schnürchen. Deswegen mein nächsten Ziel ist Englischkurs, damit ich mich weiterbilden kann.

Die nächsten 3Tagen starteten mit einigen lernreichen Spielen, wo man Teamarbeit förderte (Escape room) oder Spontanität und Kreativität forderte („Smoke seller„). Für mich eine ganz neue Methode, die ich gerne in meinem Spanischkurs anwenden werde.

Am 3. Tag ging es um Chat GPT, es wurde fleißig an Laptops ausprobiert: Diffit-Erstellen der Lernpläne. Zum ersten Mal sah ich, wie einfach ist die Nutzung einiger Apps! SUNO: ein Lied kreieren kann man mit dieser App. Wir haben uns mit verschiedenen gamification Tools auseinander gesetzt und alle anfänglichen Ängste wurden in der Luft aufgelöst. So ging es auch die weiteren Tagen. Jeder von uns hat Aufgaben bekommen: Lernplan erstellen, einen Test kreieren für bestimmte Schüler mit bestimmten Fähigkeiten, Austausch von Apps, die man vor dem Kurs schon angewendet hat.

Auch die Worksheeps muss man nicht vergessen. Sehr beliebt war die App GOOSECHASE. Zwei Gruppen, die in der Stadt geschickt wurden, sollten bestimmten Aufgaben erledigen.
Was PADLET angeht, muss ich meine VHS fragen, ob es angeboten wird .

Zusammenfassung: Der Kurs hat mir gezeigt, was für eine Vielfalt gibt es an Apps, was uns digitale Medien anbieten und man kann es im Unterricht anwenden, um den Schüler das Erlernen der Fremdsprache zu erleichtern. Innovativen Methoden, die auch selber den Dozenten voranbringen, wie wichtig ist permanente Weiterbildung.

Ich habe wertvolle Erfahrungen gemacht in Theorie, Praxis, Kollegen kennen gelernt, viele interessante KI-Möglichkeiten getestet.

In 2025 würde ich gerne ein Vortrag halten vor meinen VHS-Kollegen aber auch mal hospitieren bei Erfahrenen.

Ich bin sehr dankbar, dass ich teilnehmen durfte am Erasmus+ Programm.
Irina

ChatGPT and Basic AI Tools, Florenz

von Heidi Krautwald

Florenz, 12.-17. August 2024

Sonntag, 11. August 2024, Anreisetag

Als ich mich für das Erasmus+-Programm bewarb, stand für mich fest, dass ich die Reise zum Ort der Fortbildung mit der Bahn bewerkstelligen wollte. Meine Wahl fiel auf Florenz und meine Idee war, mit dem Nachtzug aus Kiel anzureisen. Die DB App gab eine Verbindung an, die sich allerdings, wie ich dachte, -noch- nicht buchen ließ.
Erstaunt und erfreut las ich bei Bewilligung des Antrags, dass aufgrund der Entscheidung für „green travelling“ für Hin- und Rückfahrt jeweils zwei weitere Reisetage finanziert wurden.
Es stellte sich heraus, dass sich meine Vorstellung, mit dem Nightjet zu reisen nicht zu realisieren war, da die Verbindungen aufgrund von Bauarbeiten in den Sommermonaten nicht zur Verfügung standen. Also musste ich mir eine andere Variante überlegen, und so plante ich auf der Hinreise einen Zwischenstopp in Frankfurt und auf der Rückreise einen in Stuttgart ein.

Frankfurt Hbf

Obwohl sich die Abfahrt am frühen Sonntag Morgen um 15 Minuten verzögert und sich die Umsteigezeit von 28 Minuten am Münchener Hauptbahnhof bedenklich zu verringern scheint, verbreitet der in breitem Hessisch babbelnde Zugbegleiter mit Witz und guter Laune soviel Optimismus, dass die Fahrt trotzdem ein Genuss ist, zumal ein Teil der Verspätung aufgeholt werden kann und ich den Anschlusszug ohne Stress erreiche.

Blick aus dem Zugfenster

Der Zug von München nach Bologna ist sehr voll und als Exemplar älteren Datums weniger bequem als ein ICE, aber er kommt pünktlich am nächsten Umsteigebahnhof an. In Bologna bekomme ich einen ersten Eindruck von der Hitzewelle, die Italien erfasst hat. Der Frecciarossa-Zug von Trenitalia bringt mich schnell und komfortabel an meinen Zielort.

Frecciarossa in Florenz

Nach insgesamt 12 Stunden Fahrzeit komme ich also in Florenz an. Meine Unterkunft ist fußläufig vom Bahnhof aus zu erreichen und der check-in klappt prima. Da die Organisation best rent, die als Partner für die Europass Teacher Academy arbeitet, keine weitere Buchung für den Zeitraum hat, kann ich das angebotene Appartment für mich alleine nutzen.

Piazza del Duomo

Bei Sonnenuntergang unternehme ich einen Willkommens-Spaziergang zum fünf Minuten entfernten Dom, danach stelle ich bis in den späten Abend die geforderte Präsentation für die Vorstellungsrunde zusammen.

Montag, 12. August 2024, Erster Kurstag

Heute klettert das Thermometer in Florenz auf 39 Grad!
Am Morgen mache ich mich auf den Weg zum Unterrichtsort und komme an einigen der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Florenz vorbei.
Pünktlich um 9 Uhr erscheine ich in der Europass Teacher Academy in der Via Rustici.


Der Unterrichtsraum ist mit 14 Teilnehmenden gut gefüllt – 4 kommen aus Island, 2 aus Irland, 2 aus Österreich, 2 aus Ungarn, 1 aus Polen, 1 aus Tschechien, 1 aus Belgien und ich aus Deutschland.
Die Kursleiterin Raquel López Hernández ist jung und dynamisch, spricht viel und schnell. Wie gut, dass ich im Frühjahr an der vhs einen Englisch-C1 Konversationskurs belegt hatte.
Nachdem sie einiges über sich erzählt hat gibt es eine erste Kennenlernrunde, in der wir jeweils unsere Sitznachbarn vorstellen.
Raquel empfiehlt uns verschiedene Möglichkeiten, unsere Freizeit zu gestalten, welche Museen und Sehenswürdigkeiten zu besuchen, gibt Tipps, wo man gut essen kann etc.
Nach einer Kaffeepause zeigen wir unsere vorbereiteten Präsentationen und erzählen von uns, wo wir herkommen und von den Schulen, an denen wir arbeiten).

Erasmus presentation

Ich fühle mich ein wenig als Außenseiterin. Als einzige bin ich keine Lehrerein einer allgemeinbildenden Schule, sondern arbeite als freie Dozentin unter sehr anderen Bedingungen an der Volkshochschule. Und mit 64 Jahren bin ich um einiges älter als die meisten anderen Teilnehmenden.
Auch das Interesse an Kunstprojekten, kreativen Kooperationen, künstlerischen Ansätzen und Kunstgeschichte im allgemeinen (außer den must-see-Museen) stößt bei den anderen nicht auf Resonanz.

Raquels Unterricht ist eher auf den Gebrauch im Lehrer- und Kollegiumsalltag ausgerichtet. Trotzdem bin ich neugierig und davon überzeugt, dass ich in den nächsten Tagen genügend Input bekommen werde.
Gegen 13.30 Uhr endet der erste Kurstag.

Draußen ist es so heiß, dass keine großen Aktivitäten möglich sind. Ich mache noch einen Abstecher zur Touristinformation, wo ich die Gelegenheit habe, mit einem netten jungen Mitarbeiter italienisch zu sprechen.
Nach einer Pause in meiner Unterkunft breche ich gegen 16 Uhr auf zu einem ausgiebigen Spaziergang durch die Altstadt und dem Stadtteil Oltrarno am Südufer des Arno. Besonders im Quartier San Niccoló werde ich fündig, als ich eine Fotoserie über Streetart (vielfach Zitate aus der Kunstgeschichte) aufnehme, hier der Videoclip Streetart in Florenz:

Das erste italienische Eis, das ich esse, schmilzt aufgrund der Hitze so schnell, dass ich beschließe, keinen weiteren Versuch der Gelato-Verkostung zu wagen.
Auf dem Rückweg genieße ich den Sonnenuntergang mit Blick auf die Ponte Vecchio.

Dienstag, 13. August 2024, Zweiter Kurstag

Wir sind mit unserem Kurs umgezogen, da uns am anderen Standort der Europass Teacher Academy in der Via San Egidio ein klimatisierter Raum zur Verfügung steht.

Heute geht es als erstes darum, wie künstliche Intelligenz entwickelt wurde, welche Voraussetzungen dafür nötig waren und wie rasant sich die KI weiterentwickelt.

Wir sammeln in Kleingruppen Pro und Contra zur Nutzung von KI. Es kommen interessante Aspekte zur Sprache – wenn es nach mir ginge, könnten wir das Thema noch ausführlicher besprechen.
Als nächstes werden wir mit drei verschiedenen Varianten von OpenAI bekannt gemacht, die entsprechenden Apps werden heruntergeladen (jetzt ist mein Computer noch mehr vernetzt – ob ich das überhaupt möchte…?)

Wir arbeiten mit ChatGPT, Copilot und Gemini.

Raquel zeigt uns, wie wir möglichst präzise Prompts formulieren, damit die KI brauchbares Material liefert. Erste eigene Versuche liefern überraschende Ergebnisse. Gleichzeitig beeindruckend und erschreckend. Man bekommt eine Ahnung, dass der Mensch in vielen Bereichen durch KI ersetzbar sein wird.

Aber natürlich hat der Einsatz von KI auch positive Seiten. Wir sollen alle einen Unterrichtsplan mit ChatGPT erstellen. Das geht erstaunlich gut, die inhaltlichen Vorschläge und Formulierungen sind gut verständlich. Eine gute Grundlage, vieles davon lässt sich ohne weiteres übernehmen. Der „persönliche touch“ fehlt, aber als Basis mit Möglichkeit zur Modifizierung eignet sich das Ergebnis allemal.

Unterrichtsplan für einen online-Kurs in Fotografie

Die Aussicht, die Unterrichtsplanung durch den Einsatz von KI zu erleichtern, kommt mir sehr entgegen, so kann ich meine kreative Energie auf den inhaltlichen und zwischenmenschlichen Bereich des Unterrichts (und auf meine eigenen Kunstprojekte) konzentrieren.

Es ist weiterhin sehr heiß in Florenz. Am Nachmittag besuche ich den botanischen Garten, einer der ältesten in Italien (gegründet 1545). Ich vermisse das Meer – aber ich genieße sehr, hier zu sein! Ich laufe in einem großen Bogen zurück zu meinem Quartier. Die Hitze ist sehr anstrengend und ich bin froh, dass ich in meinem Apartment die Klimaanlage anstellen kann.

Mittwoch, der 13. August 2024, Dritter Kurstag

Heute lernen wir weitere OpenAIs kennen.
Als erstes kreieren alle mit Suno einen „morning song“. Wie einfach das geht! Ich denke sofort an einen ganzen Berufszweig von Musikern/Komponisten (für Auftragsarbeiten), der damit überflüssig wird…

KI Suno Morning Song

Als nächstes arbeiten wir mit Gamma. Man kann damit in Windeseile Präsentationen erstellen. Raquel ist sehr überzeugt von dieser AI, auch die anderen sind sehr angetan von ihren Ergebnissen. Ich selbst finde meine KI-generierte Präsentation schrecklich, absolut nicht mein Stil, regelrecht kontraproduktiv. Was ich meinen Kursteilnehmenden nahe- und beibringen möchte, ist das genaue Gegenteil. Hier ist für mich also weiterhin „Handarbeit“ in Indesign oder Powerpoint gefragt.

Produkt von KI Gamma: Fotoreise nach Venetien

Als letztes für diesen Tag experimentieren wir mit „I can’t draw„, das in Padlet integriert ist. Die Aufgabe ist, ein eigenes Foto möglichst genau zu beschreiben und sich daraufhin von der KI ein Bild kreieren zu lassen. Bei „normalen“ Motiven klappt das ganz gut.
Mit meinem Bügeleisenbild (siehe Präsentation vom ersten Tag) kann die KI nichts anfangen und ignoriert wichtige Angaben, um mir ein beliebiges Portrait einer langhaarigen Frau zu liefern.
Eine Bestätigung für mich, dass das Bild ein künstlerisches Unikat ist 😉

Am -weiterhin sehr heißen- Nachmittag besuche ich das Museo Novecento. Sehr angenehm kühl und leer – eine Wohltat zwischen den Eindrücken der überfüllten Stadt. Ich besuche eine beeindruckende Ausstellung der Künstlerin Louise Bourgeois (1911-2010) von ihrem Spätwerk, das hauptsächlich zwischen 2007 und 2009 entstanden ist.

Ausstellungsansicht im Museo Novecento

Donnerstag, der 15. August 2024, Vierter Kurstag

Heute beschäftigen wir uns mit weiteren Möglichkeiten, OpenAI zu benutzen.
Mit Microsoft Designer haben wir die Aufgabe, ein Logo zu entwerfen. Der Erfolg ist eher mittelmäßig, weil das Programm seltsame Phantasiewörter in den Entwurf einbaut. Wahrscheinlich wird in ein paar Monaten die Entwicklung weiter vorangeschritten sein, sodass man ganz andere Ergebnisse erzielen kann. Ich probiere außerdem, mit dem Programm einen Avatar zu erstellen.

Misslungene Logos mit Microsoft Designer
Avatar von Microsoft Designer

Als nächstes beschäftige ich mich mit Adobe Firefly. Die Möglichkeiten, fotorealistische Darstellungen zu kreieren, sind hier wesentlich ausgereifter. Schon fast erschreckend, wie naturalistisch die Ergebnisse wirken. In Zukunft muss man noch viel genauer hinschauen, welche Bilder echte Fotos und welche gänzlich computergeneriert sind.

Porträts mit Adobe Firefly

Raquel stellt uns die GenAI Chatbot Prompt Library for Educators vor. Dort bekommt man Hilfe, wie man mit guten Prompts in ChatGPT, Copilot, Gemini etc. gute Ergebnisse erzielt. Unsere Aufgabe ist, ein Quiz zu erstellen. Auch hier interessant, wie unterschiedlich der Output der verschiedenen AIs ausfällt.

Zum Schluss beschäftigen sich die anderen Teilnehmer mit Eduaide und Magic School. Da diese Programme speziell für (allgemeinbildende) Schulen konzipiert sind und mich als Dozentin an der vhs weniger betreffen, lote ich stattdessen die Möglichkeiten der bildgenerativen Programme aus.
Ich möchte gerne wissen, wie die künstliche Intelligenz meine Altersgruppe bildlich darstellt und versuche, mit den entsprechenden Prompts verschiedene Bildergebnisse zu generieren. Interessant, dass die KI den Teil der Vorgaben ignoriert, der nicht in ihr „Weltbild“ zu passen scheint.

Adobe Firefly, Porträt Arme Frau

Am Nachmittag nehme ich an einer „Free Tour“ (pay what you wish) mit dem Thema „Renaissance and Medici Tales“ teil. Unser Guide Giacomo (Typ Hugh Grant) bringt auf eine charmante, humorvolle und unterhaltsame Weise in bestem Englisch sein fundiertes Wissen unter die Leute.
Um das Touristenprogramm zu vervollständigen, verweile ich zum Sonnenuntergang erst an der Kirche di San Miniato al Monte – mit relativ wenigen Besuchern eher ein Geheimtipp – und laufe dann hinunter zur völlig überlaufenen Piazzale Michelangelo. Auf dem Rückweg nutze ich die blaue Stunde, um die obligatorischen Touristenfotos von der beleuchteten Ponte Vecchio aufzunehmen.

 

Freitag, der 16. August 2024, Fünfter Kurstag

Heute rufen wir als warm-up folgende website auf: https://www.whichfaceisreal.com/index.php und überlegen gemeinsam, welches Foto echt und welches computergeneriert ist. Man muss sehr genau hinschauen, um die Unterschiede zu erkennen. Diese Übung werde ich sicherlich auch in meinen Kursen durchführen, um die Wahrnehmung zu schärfen und die inhärente Problematik zu diskutieren.

Danach stellt uns Raquel die europäische Gesetzgebung und die rechtlichen Grundlagen zur Nutzung von KI im Bildungsbereich vor:

European Law AI EU

Da die anderen Teilnehmer alle von allgemeinbildenden Schulen kommen, beziehen sich die Informationen hauptsächlich auf den Unterricht mit minderjährigen Schülern. Die anschließende Diskussion in Kleingruppen dreht sich dann auch mehr um die Rahmenbedingungen an den jeweiligen Schulen als um die eigene Haltung und den Umgang mit KI. Meine Fragen bezüglich der Möglichkeit, Schülern ein Vorbild zu sein bzw. sie mit der eigenen Meinung zu einem verantwortungsbewussten Handeln zu bewegen, erfahren in der Gruppe leider wenig Resonanz.

Nach der Diskussion gibt uns Raquel noch eine kurze Einführung, wie man ein Padlet zusammenstellen kann. Sie zeigt uns, wie wir das für den Workshop erstellte Padlet sichern und mit allen Informationen bzw. Links auf dem eigenen Computer speichern können.

Zum Schluss werden die Zertifikate übergeben und ein Gruppenbild aufgenommen. Wir bedanken uns alle sehr bei Raquel für einen gelungenen Kurs, ihre nette und kompetente Art und für die vielen Informationen, die wir erhalten haben. Jetzt liegt es an jedem Einzelnen, wie wir das Wissen einsetzen und weitertragen.

Am Nachmittag nimmt ein Großteil der Erasmus+Absolventen an dem angebotenen Kulturprogramm teil. Wir haben uns alle für eine Bustour ins Chiantigebiet mit Weinverkostung angemeldet. Leider ist die Tourbegleiterin ein Reinfall, zu erwartende Informationen zur Gegend und zu Land und Leuten bleiben aus. Die angebotenen lokalen Spezialitäten und Weine schmecken sehr gut. Aber das Ganze hat eher den Charakter einer Werbeveranstaltung als eines kulturellen Beitrags.

Chianti-Gebiet
Weinverkostung

Nach der Rückkehr gehe ich am Abend ins Open Air-Kino, nur ein paar Schritte von meiner Unterkunft entfernt. Im Innenhof des Klosters di Sant’Orsola, das heutzutage ein Ausstellungsort für zeitgenössische Kunst ist, wird der Film „Il Segreto di Liberato“, ein Dokumentarfilm mit Animationsanteilen gezeigt.

Sonnabend, der 17. August 2024, Sechster Tag in Florenz

Ursprünglich war dieser Tag für den kulturellen Beitrag vorgesehen. Da für die Bustour ins Chianti-Gebiet auch die Option am Freitag Nachmittag bestand, habe ich unverhofft den Sonnabend zur freien Verfügung. Ich entscheide mich trotz der Sehnsucht nach dem Meer gegen eine Fahrt nach Viareggio (zumal ich schon mehrfach dort gewesen bin), auch eine andere Stadt zu besuchen scheint mir nicht zwingend notwendig zu sein. Also nutze ich die Gelegenheit, Florenz weiter zu Fuß zu erkunden. Ich breche morgens um sieben mit meiner Kamera auf, freue mich an dem besonderen Morgenlicht und an der Möglichkeit, das Alltagsleben ohne die später einsetzenden Touristenströme beobachten zu können.

Ich unternehme einen langen Spaziergang auf einem Trampelpfad auf der Nordseite entlang des Arno, begegne Pleinair-Malerinnen und Hundebesitzern und komme an einem Ruderclub vorbei. Auf dem Rückweg besuche ich den Markt von Sant’Amborgio, der hauptsächlich von Einheimischen frequentiert wird.

Ruderclub am Arno

Am Nachmittag drehe ich eine Runde über den Mercato Centrale. Mehr als die Waren interessieren mich die Marktbeschicker und ich imaginiere deren Arbeitsalltag. Leider sind meine Italienischkenntnisse noch nicht wieder soweit aufgefrischt, dass ich ein tiefergreifendes Gespräch über die jeweiligen Lebensbedingungen führen könnte, abgesehen von der Frage, ob die Standbesitzer sich während der Öffnungszeiten des Marktes darauf einließen.

Später laufe ich bis zum westlichen Südufer des Arnos und durchquere einen Park, in dem in der Mehrheit afrikanische Obdachlose auf den Bänken schlafen. Ein krasser Gegensatz dazu die hochpreisigen Boutiquen, an denen ich auf dem Rückweg vorbeikomme und an deren Türen fast ausnahmslos schwarze Männer in feinen Anzügen den Einlass bewachen.
Neben dem Verhalten der Touristenmassen konnte ich heute ein wenig das Leben der Einheimischen beobachten. Die Zeit reicht allerdings nicht aus, um den Fragen nachzugehen, die sich daraus ergeben.

 

Sonntag, 18. August 2024, Abreisetag

Früh morgens stehe ich auf und packe meine Sachen.
Gegen 7.15 Uhr gehe ich aus dem Haus, entsorge den Müll und freue mich über einen letzten kleinen Rundgang mit der Kamera durch die noch angenehm leere Altstadt. Ich schaue beim Aufbau der Stände auf dem Mercato Centrale zu und versuche, dabei die Uhr im Blick zu behalten.
Um acht laufe ich mit meinem Gepäck zum Bahnhof, es sind nur zehn Minuten Fußweg. Der italienische Frecciarossa-Schnellzug fährt pünktlich um 8.36 Uhr ab. Ab Verona sind die Züge sehr voll, aber bis auf eine Verspätung zwischen München und Stuttgart klappt alles bestens. Ich lege einen kleinen Zwischenstopp bei meinen Schwestern ein, bevor ich am Dienstag zurück nach Kiel fahre.

Mein Fazit

Die Reise mit der Bahn ist zwar zeitaufwändig, für mich trotzdem zweifellos die beste Wahl der Verkehrsmittel.
Das Erasmus+Programm ist eine tolle Möglichkeit, sich für den Nutzen der entsendenden Institution fortzubilden und gleichzeitig der eigenen Reiselust nachzugehen.
Ich bin dankbar für das Privileg des lebenslangen Lernens und werde jede Gelegenheit nutzen, das neu erlangte Wissen mit der Fähigkeit des kritischen Hinterfragens zu kombinieren und es an meine Kursteilnehmenden und Mitmenschen weiterzutragen.

 

Artificial Intelligence for Education, Rom

Artificial Intelligence for Education: Exploring the Frontiers of ICT
von Z. Gruetzmacher – vhs Itzehoe

Bericht über meine Erasmus-Reise
Rom, Italien
12-17 August 2024

Ich habe mich für diesen Kurs entschieden, da ich ein großes Interesse an KI und ihren Anwendungsmöglichkeiten im Bildungsbereich habe. Meine Wahl für Rom fiel auf die Möglichkeit, mich mit Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen europäischen Ländern auszutauschen und mein Englisch zu verbessern, da der Kurs komplett in englischer Sprache abgehalten wurde.
Nach Abstimmungen mit dem Landesverband der Volkshochschule Schleswig-Holsteins und der Europass Teacher Academy konnte ich meine Teilnahme am Kurs bestätigen und erhielt von Dr. Christine Contrada, der Kursleiterin, ausführliche Informationen zum Programm und den Inhalten.
Bereits zu Beginn konnten wir alle Inhalte digital über ein Kollaborationstool abrufen und uns auch vor Kursbeginn vorstellen sowie unsere Schulen.
Am 11. August begann meine Reise. Ich flog von Hamburg nach Rom und wurde von 38 Grad und Sonnenschein empfangen. Nach einem ersten Eindruck von dieser wundervollen Stadt und einem köstlichen Abendessen in einem traditionellen römischen Restaurant, konnte ich am Abend noch einmal das Wochenprogramm durchgehen und meinen ersten Tag in der Akademie planen.

Screenshot Website Teacher Academy

TAG 1: Montag, 12.8.2024

Die Akademie war 1,5 km von meinem Hotel entfernt, deshalb entschied ich mich, zu Fuß zu gehen und die Stadt zu erkunden. Unterwegs kam ich am Trevi-Brunnen vorbei, der morgens nicht so überfüllt ist wie tagsüber. So konnte ich ihn während der Woche mehrmals bewundern.

Um 9:30 Uhr begann der Kurs mit der Vorstellung der Kursleiterin und der Teilnehmer. Alle persönlichen Informationen hatten wir bereits vorher auf Padlet hochgeladen, so dass wir sie auf der Leinwand im Klassenzimmer teilen und etwas mehr über uns erzählen konnten.
Anschließend erklärte uns die Kursleiterin das Programm und die Arbeitsweise für die Woche. Sie gab uns auch Informationen und Empfehlungen zu Rom und seinen Sehenswürdigkeiten.
Um dann ins Thema KI einzusteigen, machten wir ein Brainstorming zu diesem Thema.

 

 

TAG 2: Dienstag, 13.8.2024

Am zweiten Tag beschäftigten wir uns mit der Definition, der Geschichte, der Entwicklung und der Funktionsweise der KI. Außerdem zogen wir einen Vergleich zwischen der menschlichen Denkweise und KI.
Ein weiteres Thema des Tages war der ethische Aspekt, die Vor- und Nachteile, die Risiken des Einsatzes von KI und die Regeln, die bei ihrer Nutzung beachtet werden sollten. Dieses Thema wurde in Gruppen bearbeitet und anschließend der gesamten Gruppe zur Diskussion und zum Austausch vorgestellt.

Im zweiten Teil des Tages probierten wir verschiedene Werkzeuge der KI aus und präsentierten die Ergebnisse der gesamten Gruppe, um uns über die geleistete Arbeit auszutauschen.
Ich habe ein Video über Schleswig-Holstein mit dem Tool Invideo generiert.

 

TAG 3: Mittwoch, 14.8.2024

Am dritten Tag unseres Kurses beschäftigten wir uns damit, wie man KI im Unterricht einsetzen kann. Um dies anhand praktischer Beispiele zu vertiefen, konnten wir verschiedene Werkzeuge ausprobieren. Jeder Teilnehmer wählte ein Werkzeug aus und präsentierte seine Ergebnisse der gesamten Gruppe.

Zu den von uns getesteten Werkzeugen gehörten beispielsweise: Quizzizz, Quillionz, Yippity, ChatGPT, Google Bard, Edulastic, Taskade, Art Remix (Google Arts & Culture), Poem Postcards (Google Arts & Culture), Hello History (Chat with AI Generated Historical Figures), Suno, invideo AI und magic.remix.ai., etc.

Im zweiten Teil der Stunde stellten die Hälfte der Teilnehmenden ihre Institutionen vor.

TAG 4: Donnerstag, 15.8.2024

Am vierten Tag begannen wir mit einer Partnerarbeit. Jedes Paar testete drei verschiedene KI-Tools und präsentierte anschließend die Ergebnisse der gesamten Gruppe.
Wir konzentrierten uns auf die Fächer Mathematik, Geschichte und Sprache. Dabei arbeiteten wir mit folgenden Tools:

  • Photomath (eine App, mit der man mathematische Aufgaben scannen und schrittweise Lösungen in Echtzeit erhalten kann)
  • Image Creator in Bing (zum Erstellen historischer Bilder)
  • ChatGPT (um die Stimme berühmter Persönlichkeiten zu imitieren)

Nach dieser Aufgabe tauschten sich alle Teilnehmenden darüber aus, ob sie bereits Erfahrungen mit anderen KI-Tools gemacht hatten, die nicht auf unserer Liste standen. Dieser Austausch war sehr interessant, da alle bereits mit verschiedenen Tools gearbeitet hatten.

Im letzten Teil der Stunde stellten weitere Teilnehmer ihre Institutionen vor. An diesem Tag war ich an der Reihe. Ich habe Schleswig-Holstein mit Hilfe eines Werkzeugs der KI präsentiert (Aufgabe von Tag 2) und anschließend den Landesverband Schleswig-Holstein sowie die vhs Itzehoe und die Angebote, die sie bereitstellt.

Aus meiner Präsentation

 

TAG 5: Freitag, 16.8.2024

Der letzte Tag war der Vorbereitung von Projekten und deren Präsentation im Unterricht gewidmet.

 

Ich habe drei Projekte vorbereitet, die ich in meinen Sprachkursen anwenden könnte.

Projekt 1: In einem Spanischkurs für Erwachsene arbeiten. Die Teilnehmer bitten ein Tool der KI, eine Reise für eine bestimmte Gruppe vorzubereiten. (Ich habe KI-Gemini für mein Beispiel verwendet).

Mit dem Ergebnis kann der/die Kursleiter/in Leseverständnisaufgaben bearbeiten oder Begründungen geben.

Alternative Aufgabe: Die Teilnehmer stellen drei verschiedene KI-Tools zum Thema: Vorbereitung einer Reise. Die Teilnehmer vergleichen die Ergebnisse und wählen das am besten geeignete aus und erklären ihre Wahl.

Projekt 2: (KI-Tool verwendet: Gemini) Um an einem DAZ-Deutschkurs mitzuarbeiten. Ziel ist es, mit Material zu arbeiten, das dem Kontext der Studierenden angepasst ist.

  • Die Lehrkraft bittet ein Tool der künstlichen Intelligenz, einen Text/Biographie in der ersten Person vorzubereiten.
  • Das Ergebnis kann verwendet werden, um an Leseverständnis, Wortschatz, Grammatik usw. zu arbeiten.
  • Die Kursteilnehmer können die Geschichte lesen und mit Bildern illustrieren.Projekt 3: Eine KI-Tool (KI-Tool verwendet: SUNO) bitten, einen spanischen Song zu generieren, um die Aussprache des Buchstabens R im Spanischunterricht zu üben. Ziel ist es, die Aussprache auf spielerische Weise zu trainieren. Die KI erstellt ein Lied, das zum Lernstand/Kontext der Teilnehmenden passt.

Der letzte Teil unseres Kurses war Reflexionen und Schlussfolgerungen zum Kurs gewidmet, sowie der Übergabe der Zertifikate.

TAG 6: Samstag, 17.8.2024

Dieser Tag war der selbstgeführten kulturellen Erkundung Roms gewidmet.
An dem Tag habe ich die Vatikanische Museen und die Sixtinische Kapelle besucht. Das war eine fantastische Tour um meinen Besuch im Rom zu beenden.

 

 

Mein Fazit:
In dieser Woche habe ich sehr viel gelernt, viele Informationen über verschiedene KI-Tools erhalten. Die intensive Arbeitswoche war äußerst bereichernd, nicht nur aufgrund des neu erworbenen Wissens, sondern auch durch den Austausch mit Kollegen aus verschiedenen Ländern und Bildungseinrichtungen. Auch das ständige Üben der englischen Sprache während der gesamten Woche war sehr positiv für die Verbesserung meiner Sprachkenntnisse.

Es könnte keine bessere Möglichkeit geben, neues Wissen und Erfahrungen an einem so wunderbaren Ort wie Rom zu sammeln. Meine Erfahrung war fantastisch.

Project-Based Learning (PBL) in Museums and Culutral Heritage Sites, Rom

von Inga Feldmann

Als Leiterin der vhs-Kunstschule der Förde-vhs in Kiel arbeiten wir vernetzt auch mit den Museen der Stadt. Da viele Menschen jedoch keinen Zugang zu Museen haben, finde ich es interessant zu erfahren, ob es andere Zugangswege geben könnte und habe mich daher für diesen Kurs entschieden.

Sonntag, der 07.07.24

Ankunft in Rom am Abend. Die Anreise verläuft sehr gut, das erste, was mich auf dem Flughafen in Rom beeindruckt, sind die Toiletten: es gibt eine digitale Anzeige, wie viele Kabinen frei sind! Mit dem Bus fahre ich in das Stadtzentrum und entscheide mich dann zu Fuß mein Hotel zu suchen – habe jedoch nicht bedacht, wie heiß es auch um 17:00 noch sein kann. Wärmeschock! Es muss sofort ein Eis gegessen werden – glücklicherweise gibt es hier überall ganz wunderbare Eisdielen, die kleine Kugeln für „nur“ 3 € verkaufen. Nach einer kleinen Verschnaufpause im Hotel wage ich mich wieder hinaus in die Wärme und laufe zum Trevi Brunnen, an dem unglaublich viele Menschen Selfiebedürfnisse haben und zur spanischen Treppe – auf der trotz Sitzverbot erschöpfte Touristen sitzen, die regelmäßig von einer Polizistin aufgescheucht werden.

In einer Seitenstraße esse ich meine erste Pizza mit Büffelmozzarella – lecker!

Montag, der 08.07.2024

Gegenüber von meinem Hotel trinke ich einen Cappuccino und pünktlich um 9:00 Uhr startet der Kurs mit 14 Teilnehmerinnen aus Slowenien, Irland, Österreich, Bulgarien, Spanien und der Slowakei.

Unsere Trainerin, Marianna Panagiotoudi, studiert Kunst in Rom und kommt ursprünglich aus Griechenland. Nach einigen Kennenlernspielen präsentieren wir unsere Schulen/ Bildungseinrichtungen.

Interessant ist eine Gemeinsamkeit: die Kinder können immer weniger lesen, daher gibt es an vielen Schulen extra Zeiten, in denen unter Aufsicht gelesen wird – jedes Kind bringt ein Buch mit oder kann es in der Klasse ausleihen.

Marianna gibt uns eine Einführung in das Thema kulturelles Erbe, indem wir gemeinsam überlegen, wie Kultur und kulturelles Erbe definiert werden können. Wir werden aufgefordert darüber nachzudenken, welche immateriellen Aspekte von Kultur es in unseren jeweiligen Ländern gibt – bestimmte Rituale, Feste etc. Mir fällt leider das Oktoberfest ein, mit dem man als Deutsche immer wieder identifiziert wird, Bier und Fußball.

Anhand der Online Liste der Weltkulturerbestätten suchen wir für unser Land die Orte, die wir kennen. Wir sprechen über die Bedeutung von kulturellem Erbe, was dieses für unsere Identität bedeutet. Im Unterricht kann es, wenn es viele Personen mit unterschiedlicher Herkunft gibt, eine interessante Frage sein und dazu führen, dass man sich besser versteht. Es ermöglicht der einzelnen Person, sich mit seinen Wurzeln zu verbinden und fördert das Zugehörigkeitsgefühl und den Stolz auf sein kulturelles Erbe.

Wir betrachten die Geschichte der Museen: diese sollen heutzutage eher „Spaceships“ sein – die Zukunft mitdenken und insgesamt ein Ort für materielles und immaterielles Kulturerbe, der alle anspricht, zugänglich und inklusiv, diversitätsfördernd und nachhaltig. Die Erfahrung der meisten Lehrkräfte ist jedoch, dass insbesondere Schüler*innen Museen als langweilige Orte empfinden.

An diesem Punkt werden wir mit dem projektbasierten Lernen ansetzen – um den Ort „Museum“ interessanter zu gestalten. Zum Ende des Kurstages werden wir aufgefordert, für die gesamte Woche ein Padlet zu erstellen; dies soll Rom mit allen Sinnen beinhalten.

Nach einer kurzen Pause im Hotel fahre ich in das beliebte Künstlerviertel Trastevere und finde kleine schattige Gassen und Streetart an einigen Häusern. 

Dienstag, der 9. Juli 2024

Ich wollte nicht mehr frieren, also darf ich nicht jammern… die Hitze ist jedoch so groß, dass es ein wenig das Gehirn lähmt. Selbst im Schatten im Park ist es zu heiß – tagsüber hält man es nur in klimatisierten Räumen ( Museen 🙂 ) oder im Schulungsraum aus.

Wir starten mit einem Input zum Thema Project based learning (PBL), lernen den Unterschied zwischen einem Projekt und projektbasiertem Lernen kennen. Es ist eine Methode, bei der Personen in Kleingruppen arbeiten, um Wissens- und Problemlösungsfähigkeiten zu erwerben. Sie sollen weitgehend selbständig Antworten finden und diese öffentlich präsentieren. Erfunden hat die Methode John Dewey, ein amerikanischer Philosoph und Pädagoge, der sich für die Demokratisierung sämtlicher Lebensbereich einsetzte.

Die herausfordernde Frage bzw. das Thema wird durch die Lehrkraft gestellt. Die Rahmenbedingungen werden definiert, Kleingruppen werden gebildet. Die Projektphasen werden durch die Lehrkraft begleitet, es soll jedoch möglichst viel Freiraum für Ideen gelassen werden, um auch den inneren Anschluss an das Thema zu ermöglichen. Die Lehrkraft gibt Feedback und Hilfestellungen. Nach der Präsentation gibt es noch ein Kritikgespräch.

Als praktische Übung bekommen wir die Aufgabe, zu dem Oberthema „Rome now and then“ herausfordernde Fragen zu formulieren. Es kommen beispielsweise Themen wie „das Nachtleben in Rom früher und heute“. Mit welchem Thema wir uns beschäftigen wird vertagt, da wir in das Museum Barberini gehen und dort die Aufgabe haben, uns kritisch mit einem selbstgewählten Bild auseinanderzusetzen anhand eines Fragebogens. Ich wähle das Bild von Raffaello Sanzio, Porträt einer jungen Dame mit einem Einhorn.

Im Barberini Museum hält sich jedoch noch ein anderes Porträt auf:

Erasmus, gemalt von Quentin Metsys!

 

Am frühen Abend besuche ich die Ausstellung von Carla Accardi im Palazzo Esposizioni Roma. Sie war eine feministische Künstlerin, eine herausragende Protagonistin der italienischen und internationalen visuellen Kultur.

Negativo-Positivo, 1957-1958 Carla Accardi

 

Mittwoch, der 10. Juli 2024

Heute startet das Programm erst um 14:00 Uhr, da wir 38 Grad erwarten… Ich habe vormittags um 9:00 Uhr eine Tour im Kolosseum gebucht. Es wurde uns die grausame Situation der Sklaven, Gladiatoren und wilden Tiere erläutert – ganz gut, dass durch die Christianisierung diese Grausamkeiten ein Ende fanden. Gegen 11:00 Uhr ist es bereits so warm, dass es nur noch durch viel Eis und ganz langsames Schlendern zu ertragen ist.

Das Kolosseum

Im Kurs geht es um Definitionen von Kunst. Kimon Nikolaides: „Die Kunst bildet nicht das Sichtbare ab, sondern macht sichtbar, was nicht so leicht zu sehen ist.“ Es macht einen Unterschied, ob man ein Bild eines Kunstwerks in einem Lehrbuch sieht oder ob man direkt davor steht – die emotionale Verbindung ist dann wesentlich stärker.

Die Schlüssel-Elemente von projektbasiertem Lernen sind folgende:

Real World Context: Das Museum bietet authentische, reale Kontexte für das Lernen. Forschendes Lernen: PBL ermutigt die Schüler/ Teilnehmenden, Fragen zu stellen, zu recherchieren und Themen zu vertiefen. Das Museum kann dies erleichtern, indem es geführte Fragestunden, interaktive Ausstellungen und Zugang zu Experten anbietet. Kolloborative Projekte, Interdiziplinäres Lernen, Kritisches Denken und Problemlösungskompetenz sind weitere Elemente.

Verschiedene Themengebiete könnten für PBL geeignet sein:

Museen und Umwelt, Museen und Geschichte, Museen und Stereotype, Museen und Technologie, Kuratierung von Ausstellungen, Museen und Wissensvermittlung

Wir diskutieren mögliche Fragestellungen für PBL, prüfen die Umsetzbarkeit. Die Frage der Zugänglichkeit und Verständlichkeit von Museen wird thematisiert – gibt es beispielsweise Erklärungen in einfacher Sprache?

Mit der App Goosechase entdecken wir in Kleingruppen kulturelle Orte. Am Ende landen wir alle in einer kleinen Seitenstraße und essen Suppli und Pizza und unterhalten uns angeregt über die Bildungsmiseren in den verschiedenen Ländern. Ein Problem in Irland ist beispielsweise, dass sich Lehrer*innen keine Wohnung mehr in den Städten leisten können, da die Preise explodiert sind. Dies ist in Spanien ebenfalls problematisch, daher gibt es beispielsweise auf Mallorca nicht genügend Lehrkräfte.

 

Donnerstag, der 11. Juli 2024

Heute geht es um digitale Tools- wir üben die Erstellung eines Goosechase Events. Nachdem wir gestern erfolgreich in Teams die App ausprobiert haben, ist es relativ einfach, selbst so eine Art digitale Schnitzeljagd zu erstellen. Dies könnte man beispielsweise in Kiel für Touristen, vhs Kurse  oder Schulklassen anbieten mit verschiedenen Aufgaben.

Die nächste Seite, die wir entdecken, ist Google Arts and Culture – ein großer Schatz an Museen, Kunstwerken, Themen mit Spielen wie „Was kam zuerst?“ bei dem 2 Bilder gezeigt werden und man raten muss – oder Geo Artwork, bei dem man auf einer Weltkarte angeben soll, wo ein Bild erstellt wurde – sehr spannend!

Auch die App Artsteps ist für mich sehr spannend – es geht darum, eine eigene virtuelle Ausstellung zu erstellen. Dies wäre auch für ein Ergebnis einer PBL eine schöne Möglichkeit.

Wir gehen nochmal die Schritte einer PBL durch und haben dann die Aufgabe, eine PBL zu erstellen.

Mithilfe der App Padlet erstelle ich eine PBL zu dem Thema Streetart in Kiel.

https://padlet.com/feldmanninga00/pbl-street-art-in-kiel-y2dkh98ms1rlq10d

Freitag, der 12. Juli

Wir starten heute mit dem Thema, wie PBL Projekte ausgewertet werden können. Unter anderem geht es darum, die Art der Zusammenarbeit auszuwerten, es gibt dafür eine Vorlage über stem.org.uk. Dies ist glücklicherweise in Volkshochschulen nicht relevant.

Anschließend wird jedes einzelne PBL Vorhaben vorgestellt und überprüft, ob dies so möglich wäre. Wichtig ist immer wieder die Ergebnisoffenheit – es soll öffentlich präsentiert werden – aber was und wie ist Sache der Teilnehmenden. Auch die Bewertung mit Noten in Schulklassen ist gerade bei einer Teamarbeit schwierig.

Wir stellen alle unsere Padlets vor, die wir während der Woche erstellt haben:

https://padlet.com/feldmanninga00/rom-in-july-o649dwqtq22uv108

Die Übung „Art detectives“, die wir im Palazzo Barberini durchgeführt haben, wird analysiert. Es hat Spaß gemacht, sich ein Kunstwerk auszusuchen und viele Fragen dazu zu beantworten.

Wir überreichen uns gegenseitig unsere Teilnahmebescheinigungen und verabschieden uns herzlich.

Samstag, der 13. Juli

Die Aufgabe ist heute, alleine mit dem uns zur Verfügung gestellten Roma Pass viele kulturelle Stätten zu besuchen. Ich habe mich für die Sixtinische Kapelle, die vatikanischen Museen und die Kunst in der Galerie Borghese entschieden. Der Zugang zum Vatikan ist nicht einfach – durch mehrere Sicherheitsschleusen gesichert gelangen wir nach 30 Minuten in den Innenhof. Die Galerien sind sehr beeindruckend, in einer Galerie sind die einzelnen Teile Italiens aufgemalt – mit dem Wissen von damals. Überall sind Marmorbüsten – ein unglaublicher Reichtum in den Museen, welcher lange Zeit nicht öffentlich zugänglich war. Die Sixtinische Kapelle ist sehr beeindruckend, die Gemälde sind in nur 4 Jahren entstanden.

In der Galerie Borghese sind u.a. Bilder von Caravaggio, diese interessieren mich besonders.  Insgesamt ist das Museum wohl eines der schönsten der Welt, unglaublich prunkvoll ausgestattet.

Abends habe ich mir vorgenommen, das Konzert von Ludovico Einaudi zu besuchen im Auditorium – der Freilichtbühne im Norden Roms. Auf dem Weg dahin in der Metro kommt es leider zu einer Massenpanik, da zwei Gruppen von jugendlichen Taschendieben sich bekriegen und Touristen angreifen. Ich schaffe es aus der Metro zu flüchten… ein ziemlicher Schock. Ich schaffe es zu Fuß und mit dem Bus noch rechtzeitig zum Konzert – der Schreck sitzt mir jedoch in den Knochen….

Sonntag, der 14. Juli

Abreisetag…

Was nehme ich mit aus diesen 7 Tagen in Rom? Die Stadt ist zurecht ein Weltkulturerbe, man kommt aus dem Staunen nicht heraus. Mitte Juli bei 38 Grad ist es allerdings eine Herausforderung, den Kurs zu besuchen und möglichst viel von der Kultur der Stadt erleben zu wollen.

Ich kann mir gut vorstellen, eine digitale Schatzsuche zum Thema Kunst im öffentlichen Raum in Kiel zu organisieren. Ein PBL Projekt könnte in Kooperation mit einer Schulklasse oder einem vhs Kunstkurs das Thema Street Art in Kiel sein. Mithilfe der Spiele bei Google Arts and Culture können beispielsweise Bilder auf interessante Weise vermittelt werden. Mit Artsteps könnten wir virtuelle Ausstellungen erstellen.

Ein interessanter Aspekt von Erasmus+ ist der emanzipatorische – es nehmen häufig Frauen teil, die zum ersten Mal ohne Familie oder Partner*in unterwegs sind, etwas lernen und die Stadt erkunden. Ich finde dies erwähnenswert, da wir von der Gleichberechtigung in Europa immer noch weit entfernt sind.

„Wie alle anderen!“ – Lernende aus Grundbildungskursen fahren nach Florenz

Sonntag, 24.09.23

Endlich der Tag, auf den alle hingefiebert haben: Abflug nach Italien (Mailand) und der Beginn einer außergewöhnlichen Zeit in Florenz!

Zunächst hieß es jedoch, mitten in der Nacht aufzustehen und rechtzeitig den Flughafen in Hamburg zu erreichen. Die Anfahrtswege waren zum Teil recht weit (Rendsburg, Oldenburg in Holstein…) und nicht alle Teilnehmenden konnten von uns Begleiterinnen im Auto mitgenommen werden. Letztendlich haben es aber alle geschafft, auch wenn es kurze Zeit so aussah, als hätten wir schon im Vorwege die ersten verloren…

Für manche war es der erste Flug, dementsprechend groß war die Aufregung. Aber es war ein ruhiger Flug mit toller Aussicht auf die vorüberziehende Landschaft unter uns und wir sind pünktlich in Mailand / Bergamo gelandet. Weiter ging es mit einem Shuttle nach Mailand hinein, wo wir uns vor der Weiterfahrt mit dem Zug nach Florenz in einer echt italienischen Eisdiele ausgiebig gestärkt haben.

Assistenz am Mailänder Flughafen

Die Zugfahrt verlief wie im Fluge und die Teilnehmenden der drei Regionalstellen begannen langsam, sich untereinander kennenzulernen.

Schließlich war es so weit: Ankunft in Florenz! Nachdem wir uns aus dem Gewusel im Bahnhof herausgekämpft hatten, warteten einige auf ein Taxi, während sich andere bei herrlichstem Sommerwetter zu Fuß auf den Weg ins Hotel machten.

Nach einer Ruhepause im Hotel war es dringend an der Zeit, etwas zu essen, denn alle hatten nach der langen Reise großen Hunger. Donatella hatte in einem kleinen Restaurant einen großen Tisch für uns alle reserviert und nachdem wir uns gemeinsam mit der italienischen Speisekarte auseinandergesetzt hatten, haben wir himmlisch gespeist!

Vieles auf der Speisekarte war unbekannt, was uns aber nicht davon abgehalten hat, das ein oder andere auszuprobieren – alle waren von diesen neuen kulinarischen Erfahrungen begeistert!

So rollten wir also mehr, als dass wir gingen, zum Hotel zurück und schliefen alle satt und zufrieden nach einem langen Tag voller neuer Eindrücke ein.

Montag, 25.09.23

Heute ging es richtig los – der erste Tag an der Universität!

Nach einem typisch italienischen Frühstück (Weißbrot, Butter, Marmelade und Kaffee) ging es zu Fuß bei schönstem Sonnenschein zur Universität zum ersten Unterricht.

Dort trafen wir zum ersten Mal auf die Teilnehmenden aus Vorpommern.

Nach der herzlichen Begrüßung durch die Leiterin der Universität ‚Centro Linguistico di Ateno‘ Professorin Annick Farina lernten wir unsere Italienischdozentin Elisabetta kennen – und schon ging es los mit der ersten Italienischstunde! Wie sagt man ‚Ich heiße…‘ auf Italienisch? Was bedeutet ‚Sono tedesco‘? Alles sehr verwirrend, aber nach zwei Stunden konnten schon die ersten Sätze auf Italienisch gesprochen werden!

Nach einer kleinen Verschnaufpause ging es weiter mit der Deutschdozentin Valerie. Sie gab uns einen kleinen Überblick über die Sehenswürdigkeiten der Stadt Florenz und bereitete somit die Rallye am Nachmittag vor.

Die Rallye, die Donatella und Cornelia akribisch vorbereitet hatten, führte die Teilnehmenden in kleinen Gruppen zu den wichtigsten und schönsten Sehenswürdigkeiten Florenz‘. An jeder Station hatten sie Aufgaben zu beantworten. Dies war eine große Herausforderung, denn die Aufgaben mussten gelesen und schriftlich beantwortet werden. Die Teilnehmenden halfen sich gegenseitig und so wurden alle Aufgaben von allen Gruppen bestens gelöst!

Die Rallye endete in der alten Apotheke ‚Antica Farmacia di Santo Maria Novella‘, die neben z.B. dem Dom und der Ponte Vecchio, ein echtes Highlight war. Nicht nur ‚alte‘ Düfte gab es dort zu erschnuppern, sondern auch z.B. eine besondere Videoinstallation zu bestaunen.

Stadtrallye Ponte Vecchio
Stadtrallye Apotheke – Videoinstallation

Nach so viel Lernen, Erkunden, Laufen und Eindrücke sammeln haben wir den Abend mit einem feinen Essen ausklingen lassen.

Dienstag, 26.09.23

Nach dem Frühstück ging es wie jeden Morgen zum Centro linguistico.

In der ersten Unterrichtseinheit gab es Raum für Reflexion, Austausch und Fotos des vorherigen Tages. Die Teilnehmer schrieben ihre Gedanken zum Montag auf, was ihnen besonders gefallen hatte oder aufgefallen war. In der zweiten Stunde folgte der Italienischunterricht mit Elisabetta. Es wurden verschiedene Arten der Begrüßung vom Vortag wiederholt und gelernt zu sagen, woher man kommt.

Im Unterricht

Bei Valerie wurde das Bestellen geübt, die verschiedenen Bezeichnungen der Getränke gelernt und direkt im Anschluss in die Praxis umgesetzt, und zwar auf der Dachterrasse des Archäologischen Museums, wo es ein Café gibt, von dem aus man einen wunderbaren Blick über einen Teil der Stadt hat. (Bild Café) Alle Teilnehmer bestellten sich selbst auf Italienisch ein Getränk und genossen diesen schönen Ort. Für viele Teilnehmer war es eine neue Erfahrung, das Gelernte sofort umsetzen zu können und ein Resultat zu erzielen. Italien rückte dadurch ein ganzes Stück näher.

Am Nachmittag sollte eigentlich das Archäologische Museum besucht werden, aber leider hatte es geschlossen. So wurde dieser Besuch verschoben und stattdessen ging es auf die andere Seite des Flusses hinauf zur Piazzale di Michelangelo, von aus man einen wunderschönen Blick über die ganze Stadt hat, die vom Dom und dem mittelalterlichen Rathaus beherrscht wird.

Piazzale Michelangelo

Der Aufstieg war etwas beschwerlich, sodass sich eine Teilnehmerin entschied, zusammen mit Cornelia unten zu bleiben. Treffpunkt danach war die Piazza di Santa Croce, einer der schönsten Plätze von Florenz, mit der gleichnamigen Kirche, deren Atmosphäre wir eine ganze Weile genossen und wo die ersten Souvenirs erstanden wurden. Zum Ausklang des Tages ging es ins Kellergewölbe einer Pizzeria, wo alle eine besonders leckere Pizza aßen.

Mittwoch, 27.09.23

Wie schon am Dienstag galt die erste Stunde der Reflexion, dem Austausch und der Fotoaufbereitung. Danach lernten die Teilnehmer die Namen von Lebensmitteln auf Italienisch. Im dritten Teil des Unterrichts führte die Dozentin Valerie uns auf einen Markt, wo sie uns verschiedene italienische Spezialitäten erklärte und es die Möglichkeit gab, mit einem Obst- und Gemüsehändler zu sprechen.

Am Ende gab es ganz spontan an einem der Stände für alle ein Menü aus drei Gängen, das der Chef für uns zusammenstellte. Jeder bekam so viel Nachschlag, wie er wollte. Das war beeindruckend.

Danach ging es zu Fuß zur Bushaltestelle, von wo aus wir mit dem Bus nach Settignano fahren wollten, einem kleinen Dorf an den Toren von Florenz. Im dortigen Gemeindezentrum, der casa del popolo („Volkshaus“) hatten wir bei Rosalba einen Kochkurs gebucht. Wir wurden sehr herzlich empfangen. Die Teilnehmer wurden in drei Gruppen eingeteilt, von denen jede für ein bis zwei Gänge zuständig war. Alle Teilnehmer bekamen eine Küchenschürze und ein Kopftuch, das sie behalten durften. Danach ging es an die Arbeit. Es wurde Gemüse geschnitten und gedünstet, Bruschetta (Brote mit verschiedenem Belag) vorbereitet, Fleischbällchen geformt und ein Nachtisch aus Obst zubereitet. Während die eine Gruppe schuftete, konnten die anderen die Gärten der Villa Gamberaia besichtigen, der am anderen Ende des Dorfes lag.

Als alles fertig war, wurde ein großer Tisch im Hinterhof des Gemeindezentrums gedeckt, und zusammen mit Rosalba, unserer Chefköchin, wurde das sehr leckere, selbst zubereitete Abendessen verzehrt. Alle waren satt und zufrieden. Rosalba war überrascht, wie gut alle kochen konnten. Spät am Abend nahmen wir den Bus, der uns in unglaublicher Geschwindigkeit zurück nach Florenz brachte.

In der Küche beim Kochen

Donnerstag, 28.09.23

Der Unterricht am Morgen war an diesem Tag etwas kürzer, weil ein längerer Ausflug anstand. Bei Elisabetta lernten die Teilnehmer auf Italienisch zu zählen, und Valerie erzählte uns viele interessante Aspekte über die Toskana, zum Beispiel, dass die meisten italienischen Städte im Mittelalter Stadtmauern hatten, von denen aber die wenigsten erhalten sind. Lucca ist eine der ganz wenigen Städte, die noch eine komplette Stadtmauer haben. Wir sollten die Möglichkeit haben, sie uns anzuschauen.

Für den Ausflug gab es zwei Optionen: Lucca mit seiner Altstadt und Stadtmauer oder Livorno am Meer. Die meisten Teilnehmer entschieden sich für Lucca, zwei fuhren mit Sabine nach Livorno. Während die drei vor allem das schöne Wetter am Meer ausnutzten, haben die anderen Lucca unsicher gemacht, die Stadt besichtigt, geshoppt, Eis gegessen, Kaffee getrunken u.v.m. Zunächst gab es noch eine kleine Aufregung im Zug. Wenn man die Fahrkarten am Automaten kauft, muss man sie am Bahnhof abstempeln. Ohne den Stempel mit Datum und Uhrzeit ist die Fahrkarte ungültig. Da wir noch auf die Gruppe aus Vorpommern warten mussten, wurde die Zeit immer knapper und es reichte nicht mehr, alle Fahrkarten abzustempeln. Donatella ist mutig am nächsten Halt ausgestiegen, um den Rest noch zu stempeln.

Ein Teilnehmer ist alleine auf den Torre Guinigi gestiegen. Als es oben sehr eng und voll wurde, sagte er ‚Scusi‘ (Entschuldigen Sie!) und die Leute machten ihm Platz. Das war für ihn eine wichtige Erfahrung. Er konnte etwas auf Italienisch sagen und bekam daraufhin die erwünschte Reaktion.

Eine weitere Attraktion war die Fahrt mit einem Tandem auf der Stadtmauer einmal um die ganze Stadt herum. Treffpunkt zum Abendessen war das ehemalige Amphitheater der Stadt, das heute ein wunderschöner ovaler Platz mit mittelalterlichen Häusern ist. Nach einem weiteren guten Abendessen ging es zu Fuß zurück durch das nächtliche Lucca zum Bahnhof und dann mit dem Zug zurück nach Florenz.

Im Unterricht
Auf der Stadtmauer von Lucca

Freitag, 29.09.23

Der letzte Tag in Florenz. Wie an jedem Morgen war die erste Stunde der Reflexion über den Vortag gewidmet. Bei Elisabetta hörten wir ein italienisches Lied. Valerie erzählte uns viel über wichtige Sehenswürdigkeiten in Florenz wie z.B. den Dom. Eine Schülerin hatte eine Dankesrede vorbereitet, woraufhin Tränen flossen. Alle waren sichtlich ergriffen. Im Anschluss sollte es im Hof des Sprachenzentrums eine kleine Abschiedsfeier geben. In Wirklichkeit war ein riesiges Buffet mit vielen leckeren Speisen aufgebaut. Aber vorher bedankten wir uns bei den italienischen Dozentinnen, der Leiterin Professorin Annick Farina und den Universitätsmitarbeiterinnen für ihr großartiges Engagement, ihre Offenheit, solch ein Projekt zu wagen, und ihre unglaublich freundliche Aufnahme. Es wurden Geschenke ausgetauscht. Wir hatten Lübecker Marzipan und VHS-Anhänger mitgebracht und bekamen alle eine Flasche mit der Aufschrift des Sprachenzentrums.

Abschied

Für den Nachmittag hatten wir Eintrittskarten für den Dom, um nicht in einer langen Schlange anstehen zu müssen und, wer wollte, konnte den Turm des Doms besteigen, was mit 414 Stufen eine recht beschwerliche Angelegenheit war.

Danach gab es eine Kutschfahrt bzw. die Fahrt mit einem elektrischen Golf-Cart durch die Stadt. Der Rest der Zeit bis zum Abendessen stand zur freien Verfügung. Alle waren sich einig, dass allen das Restaurant am ersten Abend am besten gefallen hatte, sodass wir dort die Reise ausklingen lassen wollten. Noch einmal konnten wir die leckeren toskanischen Spezialitäten genießen, wie z.B. das Bistecca fiorentina, ein sehr großes und dickes Stück Rindfleisch, das fast roh gegessen wird und das vor allem beim männlichen Teil der Teilnehmer großen Anklang fand.

Kutschfahrt
Golf-Cart

Samstag, 30.09.23

Tag der Rückreise. Bevor es zum Bahnhof ging, musste noch der Besuch im Archäologischen Museum nachgeholt werden. Die Teilnehmer hatten die Aufgabe, bestimmte Ausstellungsstücke zu suchen und Fragen dazu zu beantworten. Dazu hatten wir eine Museumsrallye erstellt. Alle waren mit Begeisterung dabei und schauten sich auch andere Exponate an. Ein Highlight war die „Tavoletta marsiliana“, eine Steintafel mit einem der ersten lateinischen Alphabete, noch von rechts nach links geschrieben, leider nur sehr klein. Hier schloss sich der Bogen unserer Reise.

Danach ging es kurz zurück zum b&b, um die Koffer abzuholen. Die Nonnen vom b&b hatten für uns vier Taxis bestellt, von denen nach einigem Warten nur zwei kamen. Der zweite Taxisfahrer war sehr freundlich und lud alle Koffer in sein Taxi, sodass wir unbeschwert zu Fuß zum Bahnhof gehen konnten. Diese Flexibilität zu sehen, aus der Not eine Tugend zu machen, war eine gute Erfahrung.

Innenhof b&b

Von Florenz ging es dann mit dem Zug nach Mailand, wo wir einen längeren Aufenthalt hatten, den wir für ein letztes gemeinsames Mittagessen in einem sizilianischen Restaurant nutzten. Die Teller gefielen einem Teilnehmer so sehr, dass er die Besitzerin überredete, ihm einen zu schenken. Auch das eine spontane gelungene Situation. Danach wieder mit dem Shuttle-Bus zum Flughafen Bergamo und von dort mit einem Direktflug nach Hamburg. Da eine Teilnehmerin starke Schmerzen hatte, wurde für sie die Assistenz beim Einsteigen organisiert. Am Hamburger Flughafen trennten sich dann unsere Wege. Alle waren spät in der Nacht zu Hause.

Fazit

Es war eine sehr gelungene Reise, die bei allen Teilnehmern einen starken Eindruck hinterlassen hat.

Für die meisten von ihnen waren viele Erfahrungen vollkommen neu.

Wirklich beachtlich war, wie gut sie mit all diesen neuen Eindrücken zurechtgekommen sind. Sie waren allem gegenüber aufgeschlossen und interessiert. Sie haben mit den italienischen Dozentinnen und den Nonnen vom b&b ohne Probleme kommuniziert und haben sich in der Stadt ohne Schwierigkeiten bewegt. Sie haben beim Essen viele Gerichte probiert, die sie nicht kannten.

Sie haben, z.B. auf der Stadt- und der Museumsrallye und beim Kochkurs, in Gruppenarbeit Aufgaben gemeinsam gemeistert. In kurzer Zeit ist eine Gruppe entstanden, die gegenseitig auf sich achtete.

Es ist uns offenbar gelungen, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sie sich sicher fühlen und so offen gegenüber Neuem sein konnten. Sie haben erlebt, dass sie mehr können, als sie sich selbst vorgestellt hatten. Sie haben an der Reise sehr aktiv teilgenommen, und das ist vielleicht eine der besten Formen von Teilhabe. Das Gelernte konnte oft direkt in die Praxis umgesetzt werden, wodurch es als positiv empfunden wird.

Ein Teilnehmer sagte, dass es die beste Zeit seines Lebens gewesen sei.

Ausblick

Die Reise hat sehr deutlich gezeigt, dass es wichtig ist, über die reine Alphabetisierungsarbeit hinaus Anlässe für lebensweltliche Erfahrung zu schaffen. Dass sich hier Menschen begegnet sind, die sich normalerweise wahrscheinlich nicht begegnet wären, war eine der wichtigen Erfahrungen, und zwar für beide Seiten, sowohl für die Teilnehmer als auch für die italienischen Dozentinnen und für uns als Organisatorinnen. Noch mehr Möglichkeiten, über den geschützten Rahmen der Alphabetisierung hinaus schauen zu können, müssten in Zukunft geschaffen werden.

Ein weiterer Aspekt, den die Teilnehmer hier ganz direkt erfahren haben und der oft negativ besetzt ist, ist die Selbstwirksamkeit. Sie waren dem fremden Land nicht hilflos ausgeliefert, eine Situation, die sie allzu oft schon erlebt haben. Das ist eine wesentliche Erfahrung im Leben.

All diesen Aspekten sollte in Zukunft in der Alphabetisierungsarbeit mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. Deshalb hoffen wir, diese oder eine ähnliche Reise in Zukunft wiederholen bzw. fortsetzen zu können.

Italian Language Course for Beginners, Florenz

von S. M. und K. K.

Anmerkung:

Mit der Teilnahme an dem Erasmus-Förderprogramm wollten wir mit dem stattfindenden Rollenwechsel einen Eindruck gewinnen, wie es ist, in einem anderen Land die Landessprache zu erlernen ohne Vorkenntnisse.
Die Auswahl der Lerninhalte war zu umfangreich, sodass dieses Programm für Fortgeschrittene optimal gewesen wäre, jedoch nicht für Anfänger. Geeigneter wäre weniger Lernstoff und dafür mehr und intensivere
Wiederholungen.
Positiv fanden wir das Domino-Spiel mit Gegenteilen der Adjektive, da durch die Aktivität oft der Lernerfolg größer, interessanter und abwechslungsreicher ist.

Fazit von S. M.:
Um eine Sprache zu erlernen ist das Wiederholen unumgänglich, um auf Anfänger ohne Vorkenntnisse einzugehen.
Für meinen persönlichen Unterricht nehme ich mit, dass meine stetigen Wiederholungen genau zu dem Erfolg führen, den die TN anstreben und die Prüfung A1 verlangt.
Durch die Verständigungsschwierigkeiten konnten Diskussionen zu bestimmten Methoden nicht angestoßen werden.
Ich kann jetzt gut nachempfinden, mit welchen zusätzlichen Herausforderungen meine Teilnehmer im Alltag konfrontiert werden, wenn man die Sprache nicht sprechen oder nicht verstehen kann.
Es war auch für mich spannend und aufregend, die ersten erlernten Wörter anzuwenden, z.B. bei einer Bestellung im Café. Dieses stärkte mein Selbstbewusstsein.

Fazit von K. K.:
Da in diesem Anfängerkurs keinerlei Wiederholungen zur Vertiefung der neuen Sprache praktiziert wurden, sondern strikt nach einem vorgegebenen Programm gearbeitet wurde, bin ich mit der von mir angewendeten
Didaktik und Methodik bezüglich des Aussprachetrainings und des Verständnisses für andere Sprachen bestätigt worden.
Es war eine sehr gute Entscheidung, dieses Erasmus-Programm zu wählen, da ich als Sprachdozentin nach einer gewissen Zeit einmal wieder „auf der anderen Seite“ saß und somit die Rolle als Schülerin/Teilnehmerin innehatte.

Sonntag, 13.08.2023 (Reisetag)

Endlich, Florenz!
Mittags landeten wir in Florenz und hatten uns vorab schon erkundigt, wie wir am besten zu unserer Unterkunft kommen. Die Tram 2 fährt direkt ins Zentrum und von da aus sind es nur 10 Minuten Fußmarsch bis zu unserem Hotel, ganz einfach! Am Flughafen wartete schon die Tram 1 und war zur Abfahrt bereit. Da wir uns nicht sicher waren, ob diese auch direkt ins Zentrum fährt, bestieg meine Kollegin die Tram um eine Mitfahrerin danach zu fragen. In dem Moment schloss die Tür und fuhr davon. Zum Glück hat jeder ein Handy, so konnten wir ausmachen, dass wir uns an der nächsten Haltestelle treffen. Nun fuhren wir ins Zentrum und leider hatten wir kein Internet und sprachen dort Passanten an, um das Hotel zu finden. Tja, wir wurden quer durch Florenz geschickt. Nach einer Stunde kamen wir endlich im Hotel an, direkt am Plazza del la Repubblica. Zur Orientierung für den nächsten Morgen suchten wir unseren Kursort auf, der einen Fußmarsch von ca. 15 Minuten von unserem Hotel entfernt lag.

Montag, 14.08.2023

Erster Unterrichtstag: mit Aufregung und Vorfreude gingen wir zur Teachers Academy. Wir, Deutschdozentinnen für Flüchtlinge, nahmen an einem Italienischkurs A1 teil, um in die Rolle unserer Teilnehmer zu schlüpfen. Unsere Gruppe bestand aus zehn Teilnehmern: drei aus Spanien, eine aus Polen, eine aus Korea, eine aus England, eine aus Ungarn und wir mit einer weiteren TN aus Deutschland. Von den 10 TN nahmen 7 am Erasmus-Programm teil – die anderen drei an anderen Programmen. Nun ging es los: unsere junge italienische Dozentin verteilte an jeden TN ein Buch – A1, und wir sollten dieses gleich aufschlagen.

Nun begann sie auf italienisch zu erklären, wie man sich vorstellt – in einem ziemlich schnellen Sprechtempo – was wir für pädagogisch nicht sinnvoll hielten. Nach der Vorstellungsrunde ging es gleich weiter mit den Personalpronomen, Buchstaben und Zahlen sowie Deklination der Verben. Die Dozentin schrieb über ihren Laptop wichtige Grammatik und Sätze an die Tafel, die wir alle nicht so schnell abschreiben, vor allem nicht vergleichen und übersetzen konnten. Wir baten um etwas mehr Zeit, die wir nicht erhielten, sondern die Aufforderung mit unserem Handy ein Foto zu machen.

Anmerkung: Persönlich halten wir es für effektiver, die Sätze abzuschreiben, damit das allgemeine Sprachtraining gefördert wird.

Nun waren Hörübungen im Buch angesagt. Da wir selber bis vor kurzem einen A1-Kurs unterrichteten, gingen wir davon aus, dass auch hier die Möglichkeit bestand eine langsame Audio-Wiedergabe abzuspielen. Leider nicht! Wir hörten zweimal die Hörübung und mussten dann die Antwort ankreuzen.

Puh, Mittag! Wir hatten dreißig Minuten Zeit, um uns einen kleinen Snack zu kaufen und uns ein bisschen auszutauschen. Danach machten wir weiter mit Adjektiven, Verben, Farben und Berufen. Wir erhielten auch einige Arbeitsblätter, die wir sehr irritierend fanden, da das Arbeitsbuch doch mehrere Möglichkeiten bietet, die Grammatik durch Übungen zu intensivieren. Auch hier sind wir der Meinung, dass unsere Systematik, in Büchern zu arbeiten, effektiver ist.

Um 14.50 Uhr war der Unterricht zu Ende und wir mussten sehr schnell den Palazzo Vecchio finden (Erasmus-Programm). Wir liefen sehr schnell und trafen uns dort mit unserem Tourguide Mauricio, der mit uns in den Palazzo der Familie Medici ging. Uns wurde alles erklärt, wie die Familie Medici in Florenz residierte. Wir erhielten viele Informationen über die Räumlichkeiten und der Malereien, der Intarsienarbeiten sowie der Skulpturen von Michelangelo (alles auf Italienisch).

Um kurz vor 17.00 Uhr verabschiedeten wir uns und liefen in schnellen Schritten zum gebuchten Kochkurs, der hinter dem Fluss Arno stattfinden sollte. Beim Kochkurs angekommen spannte man uns auch gleich ein: Kochschürze um und dann ging es los, ein Vier-Gänge-Menü:

– Potato Souffle mit Fresh Water Pasta Dough

– Gnocchetti Sardi mit Tomato, Basil-Garlic Pasta Souce

– Chicken and Mushroom with Marsala

– Chocolate Souffle

Nach eineinhalb Stunden konnten wir dieses Menü genießen, dazu wurde Wasser und Wein gereicht, lecker!!!

Durch die Möglichkeit des Erasmus-Programms konnten wir mit dieser praktischen Erfahrung und der Methodik, die die Kochschule angewendet hat, in die traditionelle, italienische Kochkunst eintauchen. Satt und erschöpft vom Tag und der Hitze ging es zurück ins Hotel.

Dienstag, 15.08.2023 Katholischer Feiertag

Heute ist ein katholischer Feiertag und wir haben frei, und so nutzten wir diesen Tag, um Florenz weiter zu erkunden. Schade, dadurch wurde der komplette Unterrichtsstoff auf nur vier Tage zusammen gefasst.

Mittwoch, 16.08.2023

Um 9.00 Uhr startete der zweite Tag unseres Italienischkurses. Ohne Wiederholung wurden die Zahlen bis 100 durchgenommen. Wir waren erstaunt, nach welcher Didaktik der Unterricht aufgebaut werden sollte.

Es ging weiter mit Verben im Singular/Plural, feminin – maskulin und Endungen. Nach diversen Adjektiven mit Gegenteilen sollten wir diese in einem Domino-Spiel vertiefen, das allen viel Spaß machte.

12.10 Uhr, Mittagspause: nun brauchten wir ein bisschen frische Luft und gingen bei 38 Grad spazieren, und prompt verliefen wir uns. Zum Glück trugen wir immer einen Stadtplan in Papierform dabei, der uns oft rettete.

Nach der Pause begannen wir mit Hörübungen, dazwischen erhielten wir auch immer wieder diverse Arbeitsblätter. Nach Körperteilen und Empfindungen im Singular und Plural sollten wir unseren Gesprächspartner in ganzen Sätzen beschreiben – nicht ganz so einfach, man möchte natürlich niemanden brüskieren. Danach wurde weiter im Buch gearbeitet. Die Dozentin spricht im Originaltempo Italienisch mit den Teilnehmern, was natürlich für alle zu Verständigungsschwierigkeiten führte.

Von 15.00 bis 17.00 Uhr nahmen wir an einer geführten Walking-Tour „I Palazzi di Firenze“ vom Erasmus-Programm teil. Uns wurden die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, Architektur und Geschichte von Florenz (alles auf Italienisch) gezeigt und erklärt:

– Palazzi Medici: Innenhof; Kirche der Medici; Barockkirche; Basilica die Santa – Wine windows: aus kleinen Fenstern verkaufen die Florentiner seit dem Mittelalter den Wein aus der Toskana. (Das erste kontaktlose Bezahlen).

Zwischendurch wurden wir an den öffentlichen Plätzen auf die, für jeden zugängliche, Wasserquellen aufmerksam gemacht. Die Florentiner preisen immer wieder ihr kostenloses, reines, gutes Trinkwasser an.

Abends gingen wir noch ein wenig durch Florenz und gönnten uns wieder ein leckeres Gelato!!

Donnerstag, 17.08.2023

Heute haben wir uns auf die andere Seite des Unterrichtsraumes gesetzt, um in den Genuss der kühlen Luft aus der Klimaanlage zu kommen.

Wieder begann der Unterricht ohne Wiederholungen, und zügig ging es von einem Thema zum anderen. (Anmerkung: um eine Sprache zu erlernen ist das Wiederholen unumgänglich.)

Wir mussten Dialoge führen, die uns schwer fielen, da das Vokabular natürlich fehlte, wir aber in der Aussprache korrigiert wurden. Wir übten „Bestellen in einem Café“, in der Rolle als Gast und Kellner – schwierige Aufgabe. Danach gab es wieder Arbeitsblätter mit Lückentext: ‚haben‘ oder ’sein‘ ergänzen. Auch hier wurden uns die elementaren Grundkenntnisse nicht vermittelt. Die Teilnehmer aus Spanien hatten natürlich erhebliche Vorteile, da ihre Muttersprache dem Italienischen ähnelt. Die Dozentin konzentrierte sich auch oft auf die spanischen TN, da diese schon Fragen stellten, die wir kaum übersetzen konnten.

Weiter ging es im Buch mit Hörübungen und dann mit Verben (regelmäßig und unregelmäßig), Pronomen und Plural. Um 12.10 Uhr endete heute der Unterricht.

Nun sind wir gemeinsam zum Treffpunkt „Santa Maria Novella“ spaziert. Um 15.00 Uhr ging es los: es wartete unser bekannter Tourguide Mauricio auf uns. Mauricio sprach natürlich nur Italienisch mit uns, aber mit Gestik, Mimik, körperliche Ausdrucksweise und langsamer Aussprache konnten wir ihm gut folgen und sehr viel verstehen.

Die Santa Maria Novella ist eine gotische Kirche mit einer sehr schönen Klosteranlage. Die Bauweise mit den kleinen Kirchenfenstern und abgeflachten Decken erklärte Mauricio in einer sehr bildhaften Weise. Die farbenfrohen Originalmalereien symbolisieren den Reichtum.

Das Kruzifix verglichen wir mit anderen Kirchen. Die Malereien von Michelangelo, Giotto und Masaccio waren sehr beeindruckend. Die drei Halbmonde waren das Wappen der Familie Strozzi, alte Florentiner Patrizier-Familie, die uns bereits am Mittwoch auf unserem Rundgang begegnete.

Nach über zwei Stunden Informationen auf sehr anschaulicher Weise, konnten wir den Stolz der Florentiner mit ihrer Geschichte und Traditionen nachempfinden. So wie Mauricio uns es vermittelt hat, wird dieses auch an die nächsten Generationen weitergegeben. Danach kehrten wir erschöpft und hungrig in eine Pizzeria ein, um eine typische italienische Pizza zu essen.

Freitag, 18.08.2023

Morgens um 8.30 Uhr gingen wir zum letzten Unterrichtstag. Wir erstellten ein Menü, was sehr interessant war, da die Geschmäcker ja bekanntlich immer sehr unterschiedlich sind. Danach bearbeiteten wir noch einen Lückentext und machten weiter mit regelmäßigen und unregelmäßigen Verben. Die fortgeschrittenen TN diskutierten mit der Dozentin wieder über Ausnahmen, die nicht jeder mitverfolgen konnte.

Zum Schluss erhielten wir noch eine Teilnahmebescheinigung und ein A1- Zertifikat. Nun verabschiedeten wir uns noch von der Dozentin, ciao! Ab 13.00 Uhr hatten wir den Nachmittag zur freien Verfügung. Wir suchten nochmals interessante Sehenswürdigkeiten auf: die Straßen, Brücken, und liefen erneut am Fluss Arno entlang. Das Wetter machte uns heute zu schaffen, hohe Luftfeuchtigkeit bei 38 Grad! Es gab jetzt nur eine Möglichkeit dieses zu ertragen: ein Eis zu essen…. Wir beschlossen die gleiche Gelateria aufzusuchen wie am Dienstag. Die Bedienung erkannte uns gleich wieder – merkwürdig bei dem hohen Touristenaufkommen – essen wir zu schnell oder zu viel? Als wir ihr mitteilten, dass sie das beste Gelato in Firenze verkauft, bat sie uns eine Rezension auf Google zu schreiben; Si, claro! Mit vollem Bauch suchten wir noch den Treffpunkt für den nächsten Tag auf: Piazzale Montelungo, ein Spaziergang von 1,5 Stunden.

Samstag, 19.08.2023

Chianti-Tour: Erasmus-Programm
Morgens um acht Uhr mussten wir am Treffpunkt Piazzale Montelungo sein. Wir gönnten uns ein Taxi, was bei morgendlicher Temperatur von 30 Grad sehr angenehm war. Mit den anderen TN fuhren wir in die Region Chianti um zwei unterschiedliche Weingüter zu besuchen. Unser Tourguide Nathan erzählte uns auf Englisch von dem Weinanbau und dem Leben in der Toskana. Wir erhielten einen Einblick in den arbeitsreichen Tag eines Weinbauers und seiner Familie. Es ist ein hartes Leben mit langen Arbeitstagen. Am ersten Weingut „Tenuta Torciano“ angekommen, wurden wir mit einem Snack und verschiedenen Weinverkostungen verwöhnt. Wir erhielten wertvolle Tipps: wie halte ich das Glas, wie verkoste ich den Wein, welche Öle nimmt man zu bestimmten Gerichten etc. Dadurch wurde uns die toskanische Ess- und Weinkultur näher gebracht. Zum Schluss durften wir auch den Wein und die Öle kaufen oder bestellen und nach Hause liefern lassen.

Danach erkundeten wir noch den herrlich angelegten Garten mit den verschiedenen Skulpturen. Nun ging es weiter zum nächsten Weingut „Sant Appiano“, das seit drei Generationen die Familie Capelli betreibt. Auch dort haben wir viel Geschichtliches und über Weinherstellung sowie Lagerung erfahren. Wir besichtigten die über 700 Jahre alten Katakomben des Guts, in denen sehr alte Eichen- oder Kastanien-Fässer mit verschiedenen Weinen lagern.

Auch hier aßen wir alle zusammen und unterhielten uns, aber überwiegend auf Englisch – unser neu erlerntes Italienisch war selbstverständlich für eine längere Kommunikation nicht ausreichend. Nach einem kleinen Rundgang über das Gut fuhren wir zurück nach Florenz. Unseren letzten Abend verbrachten wir im Zentrum und aßen ein leckeres italienisches Gericht (Pasta). Danach verabschiedeten wir uns von unseren Mitschülern vom Erasmus Programm. Wie schnell die Woche zu Ende ging! Wir erlebten eine wunderschöne Woche in Florenz, jedoch einen zu umfangreichen „Italienischkurs für Anfänger“.

DANKE für die sehr gute Organisation und der Abwicklung des Erasmus-Programmes!

Florenz: „Photo & Video Making in our Classroom: Creating and Adapting Original Visual Resources.“ (2)

 

Von H.S.

DAY 1

MONDAY

Yesterday I arrived in Florence, Italy. I had never been here before, and had no idea how gorgeous the city is! It’s absolutely incredible! I wandered through the streets a lot that first day, and found it shocking how often you go around a corner only to run into some giant, beautiful structure, statue, or piece of architecture! I kept catching myself saying „Wow!“ „Woow!“ „Wow!!“

 

 

It’s beautiful here.

Today was the first day of my educator mobility course.

 

 

The course I am taking is called „Photo & Video Making in our Classroom: Creating and Adapting Original Visual Resources.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

You can read more about it here.:

https://www.teacheracademy.eu/course/photo-video-makingseminar/

 

 

The first day was phenomenal! I didn’t really know what to expect, except that it would be about photo- and video-making. I chose this course, because I am not very good with technology, and yet I often find myself working with photos & videos, so I wanted to improve my skills.

The methodology of the course is to teach us participants how to use specific photo/video programs and apps. Today we learned how to use the program OBS Studio (Open Broadcaster Software).

 

You can download it for free here.: https://obsproject.com/download

 

When you first open it, it looks really complicated, and partly because it is, if you have no guidance. Our teacher, Lorenzo, was an amazing guide, however. Over the next five hours, we learned various features of the program, how to make screen captures (record our screen), how to „remux“ files from .mlk to .mp4. By the end, each of us had prepared a video about about ourselves, especially focusing on sharing about the places we teach.

To describe what type of videos we made– it was the type where multiple different screens are built into one presentation (for example PPT slides and web browser pages like Maps or Vimeo), as well as one’s voice recorded. This can be used for making homework instruction videos, informational and educational videos, and presentations that „present themselves.“

Mine wasn’t perfect, but it was a good first attempt! 🙂 The mistake I made was, when layering the video of me with the Power Point, I covered parts of the Power Point text with my video box. I created a second shorter video for you to show the kind of video you can create with OBS. 🙂

 

 

DAY 2

Today’s class time was organized a bit differently than yesterday’s. Instead of taking the whole day to learn how to use one more complicated program, we were taught to use five different simpler tools (programs and/or phone apps).

 

Instead of Lorenzo, a guy Jacobbo taught the course. He’s also Italian, and a local of Florence. I don’t think Lorenzo is originally from Florence, but I guess I’m not sure. (I do know though that Lorenzo’s girlfriend is Polish, because she works in the office and she and I talked in Polish…;))

 

Anyway, one app of the ones Jacobbo showed stood out to me as especially useful. Next time I teach an English Workshop at the VHS, I will recommend it to my participants, especially to those hoping to improve their listening skills. It’s called Lyricstraining, and it exists both in a web version and a as a phone app.

https://lyricstraining.com/en

 

There’s multiple ways to use it. The simplest way to use it on your own on your phone is to 1. choose what language you want to learn, 2. select a level, and 3. select the „multiple choice“ version. When the game starts, a Youtube video with the music video of a song plays, and you see the lyrics underneath, except there’s circles where certain words are missing. Each time the song gets to one of those spots, you have to choose the correct work to fill in the blank. You need to be fast; the song doesn’t stop. Unless you miss one or get it wrong, in which case you can listen to that line again as many times as you need till you select the correct word.

 

At first, I wasn’t convinced it would be an effective tool, but I tried playing the game in Spanish since I know less Spanish then German, and in only a few songs I did in fact notice myself hearing individual words in the text better than at the start. I think it’s because the game really forces you to concentrate your eyes on the entire text as you hear the song, not just on the missing words, so you’re learning even in the moments when the words are there.

The free version of the app allows you to play three songs every 30 minutes. Which, by the time you’ve played three songs, you only have to wait about 20min.

So that’s one app we worked with. It’s very straightforward to use, and fun if you like music anyway. You can select different musical genres so you’re not stuff listening to something you don’t enjoy.

 

 

Our classes end at 18:40, but I tend to be at the school till at least 19:15 asking the instructors additional questions. Their professional computer knowledge is incredible and has far exceeded my expectations! I am so grateful for everything I’ve been learning under their guidance!

 

On the way home after class every day, I work on my homework, which is to collect as many video clips as we can about one aspect of Florence. We’ll use them later this week to work on a video in another program.

For the needs of the project I made up, I need to be in my videos, which means I always need to find some trustworthy-seeming stranger to record for me. Today, I was helped by a group of four travelling German students in their high teens. They were from a village in NRW and travelling for fun. Having people record for me is helpful but extends the process (the time it takes), because each time it involves explaining my homework and idea, recording multiple times, and some small talk in between each recording.

 

In other news, I stopped into a grocery store. I love to grocery shop. It’s one of my favorite activities when travelling too, because it tells you so much about a place!! It took some effort to find the store, because there’s no supermarkets even just the size of a German ALDI in the city center, their all smaller and more rare. The one I went to was called Conrad, and the other chain is called Coop. I’m told Coop is slightly cheaper, but Conrad was a decent bit closer, so I went there.

Besides grabbing some normal items for my breakfasts, I picked out some whole grain pasta and colorful pasta to try. I’m in Italy after all! 🙂

Here’s a sight to imagine.: Me walking home from the grocery store, munching on a bag of rucola while walking home by Gucci, Louis Vuitton, Guess, and a bunch of other extremely fancy brand name clothing stores. It’s crazy how much high-end shopping they fit into this relatively small city! (Florence is only about x4.5 the size of Neumuenster, 382000 inhabitants.)

 

DAY 3 – WED

Today we went back to a similar model as day one. Lorenzo was back with another program. I don’t think I mention this the first day, but Lorenzo a really funny and engaging Italian, with a very large body of computer-related knowledge. He’s a calm and patient teacher, with a rather strong Italian accent that took some getting used to, but his way of being is appreciated by all and his jokes make the whole class laugh/ He’s professional and clearly passionate about teaching.

The program for today was quite a bit more complicated even than the Monday program, so we really needed the whole day to learn about some of its main features. The program is called DaVinci Resolve, and we used the free Version 15, which can be downloaded from here.:

https://www.blackmagicdesign.com/products/davinciresolve/

 

It’s video editing software with a LOT of options. It turned out that my laptop is too old to accommodate the  powerful program, so I borrowed one of the Europass ones. It was fun learning about zooming, cropping, flipping images. It was exciting to see myself succeeding at working in this extremely complicated program.

 

Lorenzo says it’s actually comparable to programs that competitors like Adobe sell. So, he emphasized that it’s possible to find free high quality software for nearly all media arts. Here’s the list of programs he recommended to us, emphasizing „Use free software!“ I’d like to share his recommendations with you.:

USE FREE SOFTWARE

GIMP – for picture & graphic work

BLENDER – for 3D modeling

AUDACITY – for sound

DAVINCI RESOLVE – video editing

 

All three of the days, I have been overwhelmed with gratitude for the opportunity of being here! The course as been SO educational for me. Nearly everything we’ve learned so far has been completely new to me. I’m blown away by how little I knew before about what’s even possible through free programs and apps. I’m happy to report that, when concepts are explained as patiently as Lorenzo does it, I’m finding I am able to catch on alright. I was worried I wouldn’t be able to follow, but the truth is, these programs aren’t that difficult, they just need to be explained by someone experienced in them.

 

One of my favorite aspects that I have discovered about Florence so far is that Florence is a city FULL of art, both historically and currently. Full of art, full of artists, and full of individuals open to consuming a wide variety of art forms, from sculpture and paintings to music, dance, architecture. For me as a professional dancer and choreographer, it is an incredible experience to be immersed in such an culturally and artistically richly saturated place. I was able to contribute to it a bit myself today. 🙂

Tonight after class (which ended at 18:40 again), after staying late to get Lorenzo’s advice on a laptop problem, after collecting more videos for homework (tonight three Korean guys were the ones who helped me record), I went up to two different street musicians and asked if they’d mind me dancing to accompany their music. Both agreed, and in both places, the audience responded very positively to my dance improvisations. It wasn’t totally random for me to do– I’m just finishing my masters in Performing Public Space at Fontys University in Holland. I can truly say, through my masters, I’ve become more and more comfortable in improvised dancing in public. In one of the locations here in Firenze, a child even ran out and danced with me a while.

 

The weather here has been incredibly hot. In fact, from what I understand, today was what they call a „red alert“ day. It’s recommended to stay out of the sun and drink lots of water. For reference, the temperature is according to the weather will be around 38-40 C, but it’s even higher in the direct sunlight. It only takes about 20-30min outside to catch a bit of a tan.

 

Yesterday I forgot to tell you about Florence’s boar. It’s a statue. You rub it’s nose if you hope to come back to Florence. I’d love to return someday, so I rubbed the nose. 🙂

 

DAY 4 – THURS

Today in class, we started creating our own videos. Yesterday we had an introduction to Da Vinci Resolve 15, where we learned and practiced using a couple of its basic functions like zooming, etc. Today we had to use the program for creating actual videos! Our homework for the last three days has been to collect as many video clips, sound recordings, pictures, digital materials, etc. as possible for the purpose of making videos today and tomorrow. The task: create a video highlighting one aspect of Florence.

I decided to highlight ‚the beauty of the setting,‘ meaning, the beauty of Florence as a location as well as a site for art. I did so by gathering dance movement in various public space locations in the city. In total, I collected several hours-worth of little recordings, both video and sound.

Working with Da Vinci Resolve is extremely time-consuming, so we were given the entire day to start the task. Unfortunately the graphics card in my computer turned out not to be good enough to run the program, so I had to rent one of the EUROPASS ones. I made progress very slowly, because the first step was to choose the music, and it was difficult to decide on music before having my video ready! Then, once I chose my music, questions kept coming up. It’s a really complicated program. Even so, it was really exciting to work on the video! Lorenzo had an answer for every possible question we asked him, which made the program a whole lot less overwhelming. We’ll be finishing our videos tomorrow.

 

On the way home, I popped into a couple clothing stores. I normally don’t buy too many new clothes, but I loved the style in Florence. They have a lot of flowy clothing in pretty colors; more colorful than Germany or Poland usually wears. I ended up buying some clothes, and I’m excited to wear them! Florence in general is very stylish, so it’ll be fun to blend in a little better with my new outfits  during my last few days here.

 

Tonight I had the best Indian food I have had since moving away from India! I found the place on accident and stopped rather spontaneously. It was a tiny shack of a take-out restaurant with only four tiny tables herded together in the small space for eating in. I peered inside and saw they had what seemed like authentic Indian food. I lived in India for 6 months in 2015 and I miss it of course, so, even though I didn’t believe it would entirely taste like real Indian food, I decided to order something. So many of the dishes looked so good! I asked the owner whether I could combine several dishes to have a little bit of everything and the owner readily agreed. The meal cost only 5euros and was the best Indian food I have found so far outside of India! It was perfectly spicy and made me really happy, haha. It was very good quality despite being so affordable. The owners were a Pakistani family living in Florence, and tasting the food it was evident they cook with real Indian or Pakistani spices! It was a little funny sitting there with my plastic fork & knife (since that’s what they provided) and tin bowl eating divinely tasting food, but I was really delighted to have found the place!

 

Today I started feeling a little sad that the week is nearly over. It’s been such a great learning experience! I’ve truly enjoyed getting to know my colleagues as well. One is from Germany, four from Poland, one from Czech, and the two men were from Spain. No one knew each other before, except three of the Polish teachers. I have to say, there’s something truly exceptional about being in a classroom where the students are all teachers. Not teachers of the video course; there, we were students learning about photo-video editing for the classroom from Lorenzo. Back home, however, we all teach (a variety of subjects).  I have found this dynamic of being a part of a classroom full of educators to be very refreshing! Each of us wants to be there, is happy to be there, and is motivated to learn & work together well. This has been really great! Thank you, fellow professioanls and classmates!

 

DAY 5 – FRIDAY

Today we were working on finishing our videos. It was the last opportunity to do so, because tomorrow is a  Tuscany tour, instead of typical class. We had class from 9:00 till 14:00, but I didn’t leave the EUROPASS school till 19:00, because I was still finishing my video! I didn’t have a lunch with me so I hardly ate until the evening. Luckily, I had brought some snacks to share, but I was so focused on the work though that I didn’t really feel hungry. Besides, normally I do sports nearly every day, but during my time in Florence I haven’t been working out since there hasn’t been much time to, so I just haven’t felt as hungry in general.

 

Anyway, I finished my video! Our task was to highlight one aspect of the city, so I chose to highlight its beauty through a dance video, where the dancing is accompaniment to the beauty. You can see my video here 🙂 https://vimeo.com/350348299

I’m really proud of how it turned out, especially considering I’ve never really been that good with technology in the past. But that’s precisely why I took this course! It’s been an amazing time of learning and growing in my technological skills. I’m excited to tell my English language students about the new apps I’ve come to know about this week. I’m excited to use my video-making skills for preparing engaging class content in OBS Studio, and I hope to be able to use Da Vinci Resolve again too! Lorenzo told us that the important thing now is to practice, so we don’t forget how to use the programs. That’s one reason I created the extra little intro video for the Nuemuenster VHS on Monday; I wanted to practice using the OBS program a bit more. You can see that video here.: https://vimeo.com/352702163

 

In the afternoon, we watched the videos of those who had already finished and had a little contest voting for the best one. The winner got a traditional Italian pastry, which Lorenzo called a „Bombolonidoro“ (? or something like that– I can’t find the actual name online just now, which tells me that what I heard isn’t quite correct…) My video wasn’t done yet, so I didn’t enter the contest, but I still got to vote. It was a fun way to end our week together. 🙂

 

Also today, Lorenzo gave a presentation about photography functions. He explained terms like focus aperture, shutter speed, and frame size as well as what different values of each of these mean.

 

I didn’t do too much more tonight after leaving the center so late. Tomorrow I have to be up early for the tour! I did go record one last improvisation by the river though, even though my video is done.

 

UPDATE.: In the following days, it rained so hard that my spot in the middle of the river where I recorded most of my video clips was totally inaccessible! The spot became a waterfall! :O

 

 

DAY 6 – SATURDAY

Today instead of class, we participated in a day tour. I could choose between visiting Piza for a half-day or seeing three Tuscan towns on a full-day tour. My friend from Florence recommended I go on the full-day tour. So, I saw San Gimignano, Siena, and Chanti. The way it worked was that we rode the bus to a given location, and were given free time in each place to wander independently. Then in Siena, the guide also gave an actual tour. Tuscany is SO beautiful!! I thought Florence was gorgeous, but I liked the architecture of Siena even more! The tour guide said that the architectural style the cathedral there is built in is unique to Tuscany, and I dare say I’ve never seen anything quite like it. The use of colorful marble (green, pink, white, etc) is absolutely incredible!

We ate lunch near Chanti at a winery where we had the option to taste several wines, olive oil, trufle (mushroom) oil, and balsamic vinegrette. I’m not that into wine, and normally not that into olive oil, but I found I really like the oil there! And I absolutely loved the  balsamic vinegrette. The meal was a salad and (of course) pasta with a tomato sauce. I bought some whole grain pasta, olive oil, and vinegrette to bring back home.

 

San Gimignano was a wonderful town of tightly-packed buidlings, mostly shops. (By „tight“ I mean, the buildings seemed to mostly all be connected to each other.) I bought a shirt made of linen by a local company. San Gimignano is also where you get „The World’s Best Gelato.“ When the tour guide said that, I sort of rolled my eyes. „Yah, right,“ I thought. But the Colombian couple I befriended in the tour bus and I got some gelato anyway, and sure enough, it was the best ice cream I have ever tasted! Especially their pistacio flavor. They also had a unique flavor called „Caprese“ which was mozerella and tomato flavored! I know that sounds a little gross, but I tried some from a friend, and it was actualy quite nice!!
The Colombian couple I befriended was about my parents‘ age. We spent most of the tour together, speaking nearly only Spanish. This was fun for me, and I’m grateful for their patience, because I don’t actually know that much Spanish, I only learned it for a year about seven years ago. It was nice to practice, nice to learn a few new words and to refresh some old ones. I didn’t nesecarily expect to practice my Spanish in Italy, but so it happened. 🙂

 

During my time in Italy, I learned a little Italian too of course! (I personally consider it very important to try to learn some basics of the local language wherever I travel. I often start even before going to a place, but in this case I didn’t manage to do that.) Some Italian words I remembered still from the music education I received as a child. Additionally, some Italian words look or sound related to Spanish or other langauges I speak. Thus, I often found myself understanding words that I never learned, per say. For example, I recognized that „rosso“ is red, without anyone telling me. I think it would be fun to learn more Italian, though to be honest, I question how practical it would be in other places in the world. If I were to ever live there, it would definitey be practical, but if not, I’d barely ever have the chance to use it.

 

 

All in all, I have had a phenomenal time on my educator mobility program to Florence!! I am in love with the beauty of Tuscany. My brain is reinvigorated by all the new tech skills I picked up this week. I’m excited for the souveniers I’m bringing home (all useful ones– some Italian clothes, pasta, oil, and balsamic vinegrette, and a mug from Siena).

My deepest gratitude to those who applied for the funding, to Erasmus+ who provided the funding, and to my employers for making participation in the mobility available to me! Thank you!!

 

Warmly,

H. S.

 

 

 

 

There is an App for That! Exploring the Best Apps for Teaching and Student Learning (2), Florenz

von A. W.-S.

Montag, 1. Juli 2019

Unser Teacher heißt Iacopo und ist aus Florenz. Zunächst erfolgt die Begrüßung der Teilnehmenden. Im Kurs sind Teilnehmer_innen aus Ungarn, Spanien, Portugal und Finnland. Insgesamt 12 Personen.

Iacopo erklärt die Organisation und den Unterricht und informiert über die Stadtführungen. Dann stellen sich die Teilnehmer_innen nochmals ausführlicher vor. Vertreten sind eine Grundschule aus Helsinki/Finnland,  eine Mittelschule aus Torres Noves/Portugal, eine Sprachschule aus Alicante/Spanien, eine Mittelschule aus Budapest/Ungarn und eine Mittelschule Malaga/Spanien.

Heutige Themen sind:

  • Zur Kommunikation in Bildungsinstitutionen mit unterschiedlichen Personengruppen sollte es eine Plattform geben. Die Teilnehmer benutzen u.a. Moodle, Google Classroom, WhatsApp, E-mail, Facebook.
  • Letztere sind zu vermeiden, weil sie u. a. nicht den Dsgvo-Richtlinien entsprechen.
  • Ich berichte über die vhs.cloud und deren Nutzung.
  • Allgemein sollten nicht zu viele verschiedene Programme zur Kommunikation oder zum file sharing benutzt werden.
  • Es sollte in jeder Institution einen ICT bzw. Verantwortlichen für Digitalisierung geben, der Mitarbeiter schult und Programme erklärt und Anwendungen evaluiert.
  • Office365 wird empfohlen. Das Programm EDMODO wird vorgestellt.

 

Dienstag, 2. Juli 2019
  • Wir tauschen uns über den Gebrauch von Smartphones und die Regel zu deren Anwendung im Unterricht aus.
  • Die Grundschullehrerinnen berichten über deren Missbrauch zum Chatten, Spielen etc. im Unterricht.
  • In anderen Ländern scheint der Gebrauch des Smartphones im Unterricht jedoch nicht so restriktiv (außer in Portugal). Sie machen sich die positiven Aspekte zu Nutze und stehen neuen Technologien offener gegenüber.
  • Diskussion über die sog. „Millenium question“: Balance zwischen Gebrauch von neuen Technologien und realem Leben. Die Digitalisierung betrifft nicht das einzelne Individuum, sondern Gesellschaften.

Exkurs über die vier Typen von Innovation, um herauszuarbeiten, welches Ausmaß die Innovationen der letzten 20 Jahre haben: Man unterscheidet Innovationen:

  • unsere physischen Möglichkeiten betreffend (Flugzeug, Auto)
    • unsere 5 Sinne betreffend (Brille, Hörgerät)
    • unser Umfeld (Waschmaschine, Fernseher)
    • unser Gehirn betreffend (Buch, Internet)
  • Der exzessive Gebrauch neuer Technologien kann zu Abhängigkeiten führen und verändert das Lernverhalten.
  • Nach der Pause werden die Programme Kahoot und Quizizz, Plickers und Quizlet für den Unterricht eingeführt und ausprobiert.
  • Am Nachmittag steht eine Stadtführung an.

 

Mittwoch, 3. Juli 2019

Heute startet der Kurs am Nachmittag. In Florenz werden alle Hitzerekorde gebrochen.

Heute ist das Thema „Videos“. Es geht darum, neue, beliebte Formate, in den Unterricht zu integrieren. Vorbild ist natürlich YouTube. Im Kurs wird der professionelle Umgang mit YouTube als soziales Medium eingeübt und ausprobiert. Darüber hinaus geht es auch um die Problematik des Urheberrechts und des Datenschutzes.

Die Anwendung TED.Ed wird vorgestellt und ausprobiert. Wir integrierten ein YouTube Video in eine selbst gestaltete Lektion, die einen Multiple Choice Test, eine vertiefende Ebene und ein Diskussionsforum umfasst.

Da ich im Gegensatz zu allen anderen nicht selbst lehre, habe ich ein Tutorial gestaltet, das meinen Kursleitern den Umgang mit digitalen Medien und deren Integration in ihren Unterricht zeigt.

Das ist die erste wirklich hilfreiche Anwendung, da weder die Plattform edmodo für uns sinnvoll ist (da es ja schon eine cloud gibt), noch Quiz-Apps zum Erlernen von Sprachen für unsere Zielgruppe geeignet scheinen. Natürlich kann man mit diesen Tools den Unterricht auflockern und lebendiger gestalten. Darüber hinaus scheinen die Anwendungen als „Einstieg“ zur Nutzung digitaler Medien spielerisch und niedrigschwellig.

 

Donnerstag, 4. Juli 2019

Heute ist wieder am Nachmittag Unterricht. Wir beginnen den Kurstag mit der Nachricht über den Ausbruch des Stromboli.

Als neue Anwendung wird trello eingeführt und vorgestellt. Damit kann man Unterrichtsthemen auf verschiedenen Ebenen strukturieren. Diese App ist für die Anwendung am PC vorgesehen.

Insgesamt wäre es wünschenswert, mehr Anwendungen kennen zu lernen, die man direkt mit dem Smartphone ausführen könnte, denn das ist der einfachste Einstieg in digitales Lernen ist und ein Tool, das jeder dabei hat.

Nach der Pause wird die Anwendung hp reveal vorgestellt. Mit dieser App können Teilnehmende  – ohne eine Suchmaschine oder Wikipedia zu bemühen, durch das Scannen von Bildern oder Mustern vertiefende Inhalte mit dem Smartphone erhalten. Leider gibt es ein paar Nachteile: Die Kamera muss während des Abspielens der vertiefenden Informationen die ganze Zeit still über dem Basis-Motiv gehalten werden. Außerdem scheint es anfällig für Fehler, abhängig vom Betriebssystem bzw. der WiFi-Verbindung.

Anschließend wird das Programm Canva eingeführt und ausprobiert. Canva ist ein Design-Programm, das sehr einfach zu bedienen und daher sehr hilfreich ist!

 

Freitag, 5. Juli 2019

Letzter Kurstag. Morgen findet eine ganztägige Exkursion in die Toskana statt. Heute lernen wir das letzte Mal etwas über digitale Anwendungen für den Unterricht an Bildungsinstitutionen.

Das Programm lyrics training wird heute vorgestellt und dazu werden wieder Aufgaben gestellt. Das Programm ermöglicht das Erlernen einer Sprache durch Musik. Das ist sicher bei jüngeren Schülern sehr beliebt. Allerdings ist auch dieses Programm störanfällig und nicht ganz unkompliziert…

Als nächstes wird das Programm LearningApps vorgestellt. Es ist leicht anzuwenden, aber auch ein bisschen simpel – wie leider viele Apps eher nicht für vertiefende Inhalte, insbesondere für Erwachsene geeignet sind.

Im letzten Teil stellen Teilnehmende der Weiterbildung eigene good practice Programme vor. Beelinguapp, today in history, Seterra, Symbolab, Khan Academy zum Beispiel.

Insgesamt muss festgestellt werden, dass es zwar viele kostenlose Lernwebsites oder Apps gibt, die aber auf penetrante Art begreiflich machen, wovon sie leben: dem Sammeln von Daten. Für Schüler ist die Anwendung oft – aber nicht immer – einfacher, sie können die Programme ohne Registrierung nutzen. Die Registrierung für die vorgestellten Seiten und Apps für Lehrende läuft oft über Google. Wenn man bisher noch nicht paranoid war in Bezug auf seine Daten, dann spätestens nach dieser Woche. Das ist ganz bestimmt ein Thema mit den Kursleitenden!

There is an App for That! Exploring the Best Apps for Teaching and Student Learning, Florenz

von D. H. R.

Montag, 01.07.2019

Nachdem ich bereits zwei Tage Italien hinter mir habe, geht’s nun endlich los. Ich bin gespannt.

Vor Kursstart dachte ich mir, wäre es schön, noch einiges andere zu sehen und bin statt nach Florenz erst einmal nach Mailand geflogen und habe dort den Samstag verbracht.

Mailänder Dom

Sonntag ging es dann mit dem Frecciarossa (Schnellzug) von Milano nach Firenze, ein Klacks. Und leider war damit mein Sonntag auch gegessen, denn bis ich in meiner Unterkunft angekommen war, war ich bei 38 Grad gefühlt dreimal gestorben.

Morgens in der Frühe ist es zum Glück auszuhalten. Also auf auf – Schule suchen. Ich dachte erst, dass ich mich bestimmt verlaufen würde, insbesondere da ich zu Fuß rund 25 Minuten einplanen musste. Aber siehe da – ich musste, man mag’s kaum glauben, immer nur geradeaus – frei nach dem Motto: Alle Wege führ’n nach Florenz (oder war das Rom?).

In der Schule angekommen, pünktlich, war ich trotzdem der Letzte. Zu zwölft sitzen wir da also in dem kleinen Däumchen und warten auf Iacopo’s Startschuss. Nach einigen organisatorischen Dingen geht es erst mal los mit einer ausführlichen Vorstellungsrunde: Letztlich sind wir zwei Ungarn, drei Portugiesinnen, drei Finninnen, eine Spanierin und ein Spanier, sowie eine Deutsche und ich, als Deutscher. Interessante Mischung.

Für mich persönlich ist es allein schon großartig genug, dass ich Italienisch, Spanisch und Portugiesisch an ein und demselben Ort praktizieren kann. Großartig!

Nach einer langwierigen Runde, geht’s endlich an Inhalte. Persönlich konnte ich davon jedoch nichts mitnehmen, geschweige denn gut gebrauchen. Der Großteil der Zeit ging letztendlich für die Vorstellung von Edmondo drauf, eine Kommunikationsplattform für Lehrkräfte und Lernende. Meiner Meinung nach auch relativ unspektakulär.

Persönlich hoffe ich, dass morgen der große Schub kommt und es endlich losgeht.

Warten wir es ab…

Dienstag, 02.07.2019

Nachdem ich tatsächlich von meinem gemieteten Apartment in ein Hotel gewechselt habe, geht es heute endlich an Themen im Kurs.

Zu Beginn möchte Iacopo mit uns über Handynutzung, soziale Medien und moderne Generationen reden. In Finnland hat fast jeder Erstklässler schon ein Handy und sie werden auch genutzt. In Deutschland und Frankreich sind diese jedoch an Schulen ja meist schon verboten. Ein Problem ist hier nicht nur die Ablenkungsgefahr per se, sondern vor allem auch die Verfügbarkeit von Falschinformation.

Von der allgemeinen Handynutzung kamen wir schnell zur Generation der Handys, des Social Media und des Internets. Zum Einstieg sahen wir hierzu ein Video über Millenials und ihr Verständnis von der Welt und ihr Selbstverständnis. Persönlich fand ich die ersten 90 Minuten sehr anstrengend und weit ab vom eigentlichen Thema. Nicht gut.

Im Anschluss haben wir uns den Rest des Tages mit verschiedenen Quiz-Tools beschäftigt. Da der Großteil des Kurses Kahoot! schon kannte, haben wir uns mit vornehmlich mit Quizlet und Quizziz beschäftigt und unsere eigenen Fragen entworfen. Das war tatsächlich echt super. Mehr Zeit war dann aber auch nicht mehr.

Nach einem fixen Mittagessen mit meiner wunderbaren spanischen Kollegin Elena ging es dann auf Stadtführung. 2 Stunden in sengender Hitze ging es um künstlerische und architektonische Feinheiten in Florenz – schön und nett, aber bei 38 Grad….

Kathedrale von Florenz

Tatsächlich haben Elena und ich den Abend dann auch noch gemeinsam verbracht, gut gegessen und sogar gefeiert. Incredible!

Mittwoch, 03.07.2019

Ausschlafen. Da unser Kurs Mittwoch, Donnerstag und Freitag nachmittags von 14:00 bis 19:00 Uhr ist, kann man doch ganz gut etwas länger schlafen, insbesondere, wenn man das Florenzer Nachtleben ausprobiert hat.

Allerdings ist der Schulweg in sengender Mittagshitze dann doch nicht so toll, was mich dazu bewogen hat, den Bus zu nehmen. Puh!

Los geht’s! Heute geht es rund um Videos im Unterricht. Den Start macht natürlich YouTube und das Erstellen von Playlisten und so weiter. Ehrlich gesagt, für jüngere Generationen etwas lahm, das kennt man dann doch. Darüber hinaus ist dies lediglich eine Methode der Selbstorganisation und hat wenig mit dem Einsatz im Unterricht zu tun.

Teil zwei macht TED-ed. Eine Unterrichtseinsatzmethode von TED. Hier kann man direkt Unterrichtseinheiten und Stunden rund um ein Video planen. Es können Quizfragen erstellt, weiterführende Links hinzugefügt und Diskussionsmöglichkeiten integriert werden. Grundsätzlich eine tolle Idee, jedoch fiel es uns allen schwer das Ganze zu verstehen, insbesondere da Iacopo es nicht wirklich gut eingeführt hatte. Dennoch habe ich mich am Ende dazu durchringen können eine von mir bereits gehaltene Stunde neu aufzulegen. Hierzu habe ich ein Interview mit der chilenischen Schriftstellerin Isabel Allende genutzt. Das funktionierte ganz gut.

Last but not least: Edpuzzle. Edpuzzle arbeitet auch mit Videos und bietet hier Möglichkeiten zu schneiden, Fragen mitten im Video zu stellen, Texte und Audio zu ergänzen. Sollte ein Teilnehmer das erstellte Video ansehen, so kann die Lehrkraft genau nachverfolgen, wie viel und wie oft das Video oder einzelne Teile davon gesehen wurden. Ebenso kann man die beantworteten Fragen auswerten und Noten vergeben. Klasse. Das gefällt mir. Allerdings war dies noch komplizierter als TED-ed und die Gruppe tat sich sichtlich schwer etwas zu erstellen, insbesondere da auch hier die Erklärungen wieder zu spärlich waren.

Hoffen wir mal, dass es morgen besser wird. Ich bleibe am Ball!

Donnerstag, 04.07.2019

Die Hälfte der geplanten Zeit ist um und es geht in den vierten Schulungstag. Nachdem der bereits dritte Tag mich doch eher gelangweilt hat, hoffe ich, dass nun endlich eine Wendung kommt.

Colazione in Florenz

Nach einem knappen Frühstück bei Caffè freddo mit meiner Kollegin Elena aus Spanien geht’s zum Kurs – heute steht das ein oder andere auf dem Programm.

Los geht’s mit Trello – einem Programm das eigentlich eher von Organisationen, Firmen oder Arbeitsgruppen zur Aufgabenbearbeitung, -übersicht und -teilung genutzt wird. Iacopo zeigt uns jedoch, dass dieses auch für den Unterricht genutzt werden kann, wenn man den Teilnehmern hierüber Aufgaben stellt und diese bearbeiten lässt. Man könnte theoretisch auch eine Lernstandsübersicht anlegen. Allerdings finde ich das ganze System für die VHS eher ungeeignet und diskutiere hierüber auch mit KollegInnen. In der Sekundarstufe II wäre dies sicherlich nützlich ­– bei uns an der VHS eher nicht.

Im zweiten Teil geht es um den Nutzen von Augmented Reality. Mit HP Reveal kann man Bilder aufnehmen und interaktiv mit Videos hinterlegen. Heißt: Wenn ein Teilnehmer mit seinem Handy eins der Bilder scannen würde, würde das von der Lehrkraft hinterlegte Lernvideo aufklappen und loslaufen. Sehr interessant und äußerst modern – persönlich sehe ich hier große Kompetenzen für den Geschichtsunterricht. Oder auch für die Naturwissenschaften. Tatsächlich könnte ich mir auch vorstellen, dass ich dies in einem meiner Literaturkurse einarbeiten würde.

Mehrfach stellen wir jedoch fest, dass der Umgang mit der App und Fehlerquellen nicht ganz einfach sind. Deshalb kostet es komplette 90 Minuten bis wir auch nur halbwegs etwas zustande bekommen – ist das sinnvoll?

Zum Abschluss führt Iacopo das Designtool Canova ein, mit dem Zertifikate, Materialien und ähnliches supereinfach superschnell und supermodern designt werden können. Ups! Das kenne ich tatsächlich schon, da ich Canova bereits seit 2015 kenne. Wie schade. Iacopo merkt mir das jedoch an und gibt mir schnell einen Arbeitsauftrag – ich solle mich mit LyricsTraining beschäftigen. Und ich muss sagen – das ist etwas, wonach ich immer gesucht habe! Ich habe mich sofort verliebt. Der Hammer. Es können YouTube-Musikvideos mit den Songtexten hinterlegt und synchronisiert werden, so dass online oder auch in ausgedruckter Form Lücken ausgefüllt werden müssen. Das war für mich bisher immer müßige Arbeit – jetzt ist das auf einmal ganz easy. Ich bin happy und zufrieden.

Abends geht es dann fein essen. Großartig.

Freitag, 05.07.2019

So langsam kommt das Ende näher und mir wird bewusst, wie sehr mir meine Kollegin Elena aus Spanien ans Herz gewachsen ist. Unglaublich. Wie gut, dass wir noch ein bisschen Zeit haben.

In unserem letzten Unterricht soll es abschließend nochmal um LyricsTranslate gehen, welches ich bereits am Vortag schon ausprobiert hatte. Trotzdem nochmal ganz nett, um sich noch etwas reinzufuchsen. Darüberhinaus geht es um Apps die nur Auf Handy und/oder Tablet und eben nicht am PC nutzbar sind und auch speziell nur für ein Fach nutzbar sind. Da haben wir mehrere Mathematik-, Geografie-, Sprach-, und Geschichtsapps. Unspektakulär. Die einzige Sprachapp die Iacopo vorstellt macht sich Geschichten in Mutter- und Fremdsprache zu Nutze und ist nun für A1/A2 nach GER tatsächlich gar nicht geeignet. Mannomann.

Die Website learning apps ist dann doch noch sehr funktional. Hier kann man auf eine Riesenauswahl Miniübungen zu allen möglichen Fächern zurückgreifen. Und sogar selbst welche erstellen, was supereinfach ist. Elena und ich erstellen sofort für den Spanischunterricht ein Geografiespiel zu Südamerika. Und als Geografielehrer muss Iacopo natürlich ranhalten – und verliert gegen den Computer. Yes! 😉

Abschließend fordert er mich dann auch noch auf, doch mal die App vorzustellen, von der ich immer so schwärmte. Auch das noch – aber ich mache es natürlich gern. Eine meiner Lieblingsapps ist Drops. Drops ist im Gegensatz zu Duolingo und anderen eine reine Vokabellern-App. Und hebt sich durch ihr einzigartiges System von den üblichen Karteikarten-Apps ab. Echt klasse. Die Kollegen finden es super.

Damit kommen wir dann auch zur feierlichen Urkundenübergabe und Verabschiedung. Schade, so schnell ging alles vorüber.

Die ersten verabschieden sich schon, die meisten sehen wir aber am Samstag nochmal auf unserer Exkursionsfahrt wieder. Ich bin gespannt.

Samstag, 06.07.2019

Früh aufstehen – auch das noch. Ich hatte mich gerade daran gewöhnt, dass der Unterricht um 14:00 Uhr beginnt, da geht die Exkursion jetzt um 8:45 Uhr los. Und da der Treffpunkt im Westen der Stadt ist, muss ich tatsächlich das Taxi bedienen um dort hinzukommen. Und der erste Eindruck war für mich persönlich ganz gemischt.

Kaum ausgestiegen wurden wir von Gloria überfallen. Unserer Reiseleiterin, die unsere Tour in Italienisch, Spanisch und Englisch moderierte. Gekonnt war davon leider nur Italienisch, der Rest mit extremem Akzent und vielen Fehlern. Oh nein.

Dennoch geht es pünktlich los, mit rund 50 Leuten im Doppeldecker.

Erster Stop: SAN GIMIGNANO: Ein kleines verschlafenes Städtchen im Süden von Florenz, berühmt für seine Geschwistertürme und eine traumhafte Altstadt mit großartiger Aussicht über die Toskana. Hier möchte man verweilen. Aber nein! Gloria und ihre Kollegin Giulia haben uns mehrfach darauf hingewiesen, dass „se compänie is not älloued to weit moree dhen fäiveh minets.“ Deshalb schnell und pünktlich zum Bus zurück.

in San Gimignano

Weiter geht es zu einem kleinen Burgdörfchen, wo wir tatsächlich 35 Minuten verbrachten. Es war so unspektakulär, dass ich mir nicht mal den Namen merken konnte. Und tatsächlich fehlt hier auch schon die erste Teilnehmerin aus den USA, sodass sich unsere Abfahrt um 5 Minuten verzögert.

Mittagessen gibt es dann inklusive Weinverkostung auf einem Weingut in der Region Chianti – berühmt für den gleichnamigen Wein. Das ganze Ding ist darauf ausgerichtet, für große Touristengruppen Weinproben auszurichten. Haken ist jedoch, dass nicht wirklich probiert wird, sondern man einfach drei verschiedene vorgesetzt bekommt – und nicht nippt, sondern ganze Gläser hat. Auweia. Dazu Nudeln nach deutscher Machart (also mehr als al dente) und einen dürftigen Antipasti-Teller. Im Großen und Ganzen war es supernett – jedoch nervte mich das ständige Anpreisen der Weine, Essigs und Öle so sehr, dass ich zwischenzeitlich den Raum verlassen musste. Ich fühlte mich sehr auf einer Ü60-Kaffeefahrt. Ohje.

Und dennoch: Beim Essen lernten wir Yolanda aus Barcelona kennen, die einen anderen Kurs besucht hatte. Und verstanden uns auf Anhieb gut. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir tatsächlich sogar gemeinsam. Welch Schicksalswendung 🙂

Weitergeht nach Siena. Eine schöne, wirklich schöne Stadt. Da nun aber die große Mittagshitze bzw. Nachmittagshitze über uns hing, seilten wir uns ab und verbrachten einen eher „spanischen“ Nachmittag in einer Bar, von deren Balkon wir einen phänomenalen Ausblick auf die Piazza hatten. Man fühlte sich tatsächlich etwas königlich.

Wir schauten uns noch die Stadt an und trafen kurz nach 18 Uhr unsere Reisegruppe wieder um den Rückweg anzutreten.

Somit ging also der letzte Tag zu Ende und tatsächlich kam am Abend noch die große Sentimentalität. Elena und ich sind uns so ans Herz gewachsen, dass wir uns die ein oder andere Träne nicht verkneifen konnten. Was uns aber schon klar ist – zwischen Kiel und Alicante wird uns ab sofort ein Band verbinden. Wir haben uns gefunden und werden uns nicht wieder verlieren. Danke dafür, Erasmus+!

Sonntag 07.07.2019

Rückreise. Juhu. Los geht’s. Oder auch nicht. Ich habe tatsächlich alle Pläne über den Haufen geworfen, spontan beschlossen noch drei Tage zu bleiben. So gut gefällt es mir. Wie schön.

Kurze Zeit später kommt tatsächlich auch eine Mail von Eurowings – mein Flug wurde gecancelt. Als hätte ich es gewusst. Es sollte halt so sein. Traumhaft.

Photo & Video Making in our classroom: creating and adapting original visual resources”, Florenz vom 24.06. bis 29.06.2019

 

 

von G.H.

Sa, 22.6.2019

Aufgrund der Lektüre verschiedener Reiseführer und -blogs erschien es mir ratsam, bereits am Samstag anzureisen, um mehr Zeit für Besichtigungen und Erkundungen in Florenz zu haben. Der Flug um 10 Uhr ab Hamburg über Düsseldorf endete pünktlich um 14 Uhr in Florenz. Die wenigen Schritte vom Flugzeug ins Flughafengebäude reichten für die sofortige Erkenntnis: hier ist es sehr warm. 30 Grad bei bewölktem Himmel, also schwül-heiß. In der Straßenbahn T 2, die mich ins Stadtzentrum brachte, sorgte die Klimaanlage für angenehme Temperaturen.  Die 1,50 € für die Fahrkarte war gut angelegt, denn es gab tatsächlich eine Fahrkartenkontrolle, bei der eine Schwarzfahrerin erwischt wurde und dann ein Bußgeld von 250 € zu zahlen hatte. Nach 25 Minuten Fahrtzeit holten mich die 30 Grad wieder ein. Bepackt mit Rucksack und Koffer ging ich vorbei am Duomo Di Santa Maria del Fiore und hatte damit schon gleich das wohl berühmteste Wahrzeichen der Stadt zumindest von außen gesehen. Nach insgesamt 20 Gehminuten erreichte ich schweißgebadet meine Unterkunft in der Borgo Pinti Ecke Via Dell Oriuola, eine Gegend, die ich aufgrund der zentralen Lage für Florenz nur empfehlen kann. Als erstes stellte ich die Klimaanlage in meinem Zimmer an – Luxus pur – und duschte. Das weckte meine Lebensgeister, so dass ich mich im Supermarkt in der Nachbarschaft mit kalten Getränken und ein paar Lebensmitteln fürs Frühstück versorgte. Sommerlich bekleidet machte ich mich auf, Florenz zu erkunden, wobei ich mir recht bald das erste Eis gönnte. Die Auswahl der Eissorten machte die Entscheidung schwer, ich wählte Zitrone und war begeistert von dem herrlich frischen Geschmack. Ich musste das Eis allerdings ziemlich schnell essen, weil es einfach sofort zu schmelzen begann. Das Stadtzentrum ist überwiegend Fußgängerzone, den Dom sieht man von fast überall, verlaufen kann man sich eigentlich nicht. Ich wusste ungefähr, wo es zum Arno ging und kam auch gleich zur berühmten Brücke Ponte Vecchio mit den vielen Schmuckgeschäften. Natürlich hatte ich Fotos von der Brücke gesehen, aber vor Ort sind die Eindrücke doch anders. Zusammen mit vielen anderen Touristen schlenderte ich über die Brücke und betrachtete die Schmuckstücke ohne Preisschilder in den Auslagen der kleinen Geschäfte.

Auf dem Rückweg kam ich noch an den Uffizien – ein riesiges Gebäude – und an der Piazza Santa Croce mit der ebenfalls beeindruckenden Kirche Santa Croce vorbei. Auf der Piazza waren schon die Tribünen für die Feierlichkeiten anlässlich des Namenstages des Stadtpatrons San Giovanni Battista (Johannes der Täufer) am 24.6. aufgebaut. Dort findet dann das Finale des Calcio Storico statt, wobei es sich um eine Art Ballsport bzw. Rangelei von 54 in historischen Kostümen spielenden Männern handelt:

http://www.calciostoricofiorentino.it/?q=foto-video

 

In der Nähe meiner Unterkunft gab es das Restaurant „I Ghibellini“, dessen  Sitzplätze im Freien fast alle belegt waren. Ich genoss ein Nudelgericht, ein Glas Wein und die Abkühlung durch das Befeuchtungssystem unter den Sonnenschirmen, das die immer noch vorhandene Schwüle erträglicher machte. Fast „taufrisch“ kam ich in meinem Zimmer an, das die Klimaanlage angenehm gekühlt hatte, so dass eine erholsame Nacht gewährleistet war.

 

So, 23.6.19

Um 10 Uhr verließ ich frisch geduscht meine Unterkunft. Es war mit 25 Grad schon ziemlich warm, für nachmittags waren 31 Grad angesagt. Ich überquerte den Arno und ging hoch zur Piazzale Michelangelo hoch über der Stadt, war aber schon auf halber Höhe wieder völlig durchgeschwitzt. Von der Aussichtsplattform hat man einen fantastischen Überblick über Florenz mit der Ponte Vecchio, dem Turm des Palazzo Vecchio und der Domkuppel.

 

Blick über Florenz von der Piazzale de Michelangelo

Auf dem Platz ist die Bronzekopie von Michelangelos „David“, ein weiteres beliebtes Fotomotiv. An einem der vielen Stände mit Souvenirs, Hüten oder Lederwaren kaufte ich mir ein luftiges, sehr weit geschnittenes Sommerkleid für 20 € in der Hoffnung, dass das dem Wetter besser gerecht würde. Ab morgen soll es täglich heißer werden mit 40 Grad am Donnerstag. Ein schweißtreibender Abstecher zur noch höher gelegenen Kirche San Miniato Al Monte ergab einen herrlichen Ausblick auf die Stadt. Der Legende nach entstand die Kirche an dem Ort, an dem der heilige Minias starb, der als Florenz´ erster Märtyrer im Jahre 250 am Arno enthauptet wurde und mit dem Kopf unter dem Arm den Hügel hinauflief, weil er erst oben auf dem Hügel sterben wollte. Der Friedhof, auf dem viele berühmte italienische Maler, Bildhauer, Schriftsteller oder Politiker, u.a. auch Carlo Collodi, Schriftsteller und Schöpfer von Pinocchio, ist ebenfalls einen Besuch wert.

 

Friedhof  San Miniato Al Monte

 

Nach einer Stärkung in einem kleinen Restaurant mit typisch toskanischer Küche betrachtete ich den Ponte Vecchio vom Südufer aus. Die Mauer am Rande des Flusses war so heiß von der Sonne, dass man sicherlich ein Spiegelei darauf hätte braten können. Der Ponte Vecchio war wieder gut besucht, die Brücke lädt zum Flanieren ein.

Wieder nördlich des Arno ging ich zur Kirche Santa Croce, die ich nach 30 Minuten Wartezeit besichtigte. Während des Wartens betrachtete ich die Ströme der vorbeiziehenden anderen Touristen. Es gab viele geführte Gruppen für Menschen aus der ganzen Welt. Bei den Asiatinnen kam die Sonne oftmals nicht so gut an; mehrere Damen schützten sich mit Sonnenschirmen, einige sogar mit weißen Gesichtsmasken, die das Gesicht inklusive der Augen komplett bedeckten. Ein merkwürdiger Anblick.

Um 16 Uhr war ich wieder in meiner Unterkunft, duschte und erholte mich. Dann begab ich mich im neuen Sommerkleid um 19 Uhr zum Aperitivo im „I Ghibellini“. Ich bezahlte 10 Euro für ein orangefarbenes alkoholhaltiges Getränk, das hier ungemein beliebt ist, und konnte mich dann am Büffet am Tresen so oft bedienen, wie ich wollte. Zum Glück war draußen noch ein Tisch frei; Aperitivo ist besonders bei den jungen Leuten beliebt, weil es günstig ist und man sich lange aufhalten kann. Ich wanderte noch ein bisschen in den Straßen umher, mein Sommerkleid erwies sich als richtige Entscheidung. Je größer der Abstand zwischen Stoff und Körper ist, umso weniger schwitzt man.  Auf der Piazza della Signoria trank ich noch etwas Kaltes, um die Zeit bis zu Beginn eines Konzertes in der Loggia dei  Lanzi zu überbrücken. Klassische Musik open air und live an einem lauen Sommerabend, mehr geht nicht.

 

 

  Loggia dei Lanzi

 

Mo, 24.6.19

Heute fing mein Kurs an, allerdings erst um 14 Uhr. Bewusst ungeduscht, verließ ich meine Unterkunft um 9 Uhr, besorgte mir ein Sammelticket für die Kathedrale, die Domkuppel, den Glockenturm und das Baptisterium, um zuerst die über 400 Stufen des Glockenturms zu erklimmen, was bei 26 Grad sehr schweißtreibend war.  Der Ausblick von ganz oben machte die Anstrengung jedoch schnell vergessen. Jetzt konnte ich besser die Lage der Sehenswürdigkeiten im Zentrum erkennen und staunte, wie dicht alles beieinander liegt.

Da beim Baptisterium gerade keine Warteschlange war, besuchte ich auch dieses.

Nach so viel Kultur und Geschichte gönnte ich mir auf der Piazza della Signoria im Café Rivoire, das bekannt ist für Brioche und Schokolade, zwei Gebäckteile und Chocolate Freddo, denn nach heißer Schokolade bei über 30 Grad war mir nicht gerade. Ein echtes, wenn auch teures Geschmackserlebnis.

 

 Rivoire

Frisch geduscht –eine Wohltat – machte ich mich um 13.45 Uhr auf zu Europass, nur drei Gehminuten von meiner Unterkunft entfernt. Lorenzo begrüßte die anderen 11 Teilnehmer/innen und mich – 10 Frauen und 2 Männer- in einem kleinen, leicht klimatisierten Raum, dann stellte er sich vor und gab einige Tipps für Florenz und den geplanten Exkursionen am Donnerstag, Freitag und Samstag. Er hatte uns eine Woche vor Kursbeginn um eine Präsentation gebeten, mit der wir uns und unsere Tätigkeit vorstellen sollten. Das machten wir dann auch nacheinander, meist mit Fotos der Organisation, ergänzt durch mündliche Erläuterungen zu den jeweiligen Herkunftsländern Polen, Spanien, Ungarn, USA, Griechenland und Deutschland. Ich hatte einen Comic und über learning.app einen Lückentext zu meiner Tätigkeit als VHS-Dozentin erstellt, die ich beide kurz kommentierte;  es muss ja nicht immer Power Point sein.

Cartoon

 

Link learning.app:           https://learningapps.org/watch?v=panwhw95t19

 

Lorenzo vermittelte uns zunächst ein paar Grundkenntnisse zum Thema Fotografieren. Ich erinnerte mich, dass ich in grauer Vorzeit Blende und Verschlusszeit manuell einstellen musste. Heute benutze ich die Automatikeinstellungen der Kamera und bin damit zufrieden.

Anhand von Filmbeispielen zeigte uns Lorenzo, welche Kameraeinstellungen es gibt, z.B. Medium Shot, American Shot, Close Up, Transition Shots (Cut in action /cut away), und aus welchem Winkel man Aufnahmen machen kann, z.B. Eyes Level, High Angle, Low Angle, Bird´s Eye, Dutch Tilt. Anhand der jeweiligen Beispiele aus Filmen konnten wir die Wirkung sehr gut nachvollziehen.

Da wir selber ein Video erstellen sollen, waren die Hinweise hilfreich, aber realistischerweise nur teilweise umsetzbar.

Lorenzo sprach natürlich überwiegend Englisch, aber in jedem 2. Satz kam seine Muttersprache durch: allora / bellissimo / bene / preciso / presto / attenzione /guarda /

Mein Italienisch beschränkt sich – leider – mit si, no, ciao, grazie, scusi, arrivederci und „Il conto, per favore“ auf ein absolutes Minimum, aber das verstand ich dann auch noch.

Es folgten Erläuterungen für die Dramaturgie einer Geschichte bzw. eines Films. Damit war die Messlatte für das Video gleich etwas höher. Immerhin gibt es einen Preis für das beste Video, nämlich einen Donut, den Lorenzo am Freitag morgens frisch einkaufen und dem Gewinner überreichen wird. Wenn das kein Ansporn ist!

Der Kurs endete um 18.40 Uhr. Um 22 Uhr fand noch ein großes Feuerwerk auf der Piazzale Michelangelo anlässlich des Namenstages des Stadtpatrons San Giovanni statt, das ich vom Flussufer aus betrachtete zusammen mit Tausenden von anderen Touristen und Einheimischen. Ein 30-minütiges tolles Spektakel mit einem beeindruckenden Finale.

 

Di, 25.6.19

Um 9 Uhr betrat ich als erste das Museo dell’Opera del Duomo, das bedeutende Kunstwerke aus dem Kirchenkomplex von Kathedrale, Baptisterium und Campanile enthält, und zwar im Original, um diese besser zu schützen. Bei den anderen Bauwerken sieht man nur Kopien. Ein sehr lohnenswerter Besuch.

https://operaduomo.firenze.it/

Nach 2 Stunden im Museum war es draußen bereits deutlich heißer geworden. Ein Eis verschaffte Linderung. Ich ging zum Mercato Nuovo, der im Reiseführer sehr empfohlen wurde. Dort gab es die typischen Marktstände, aber auch solche, bei denen man die toskanische Küche kennenlernen konnte, z.B.  Lampredotto mit Labmagen vom Rind oder Bistecca alla Fiorentina, dem florentinischen T-Bone-Steak, das nach Gewicht bezahlt wird und ca. 50 € pro Kilo kostet.

 

Labmagen

Kulinarische Experimente mit Innereien hatte ich für mich ausgeschlossen. Mit einer kleinen Pizza war ich auf der sicheren Seite. Nach einem sehr anregenden Schaufensterbummel, bei dem ich exklusive und hochpreisige von Mode von Gucci, Prada, Armani, Cavalli, Versace oder Ferragamo in den Auslagen bewunderte, kam ich in meiner Unterkunft an, duschte und machte mich zu meinem Kurs auf. Heute beschäftigten wir uns den kompletten Nachmittag abzüglich einer Pause von 15 Minuten mit dem Programm OBS.

https://obsproject.com/de

Das Programm beschreibt seine Funktionen u.a. wie folgt:

Leistungsstarke Video/Audio-Erfassung und Mixing in Echtzeit mit unbegrenzt vielen Szenen, die Sie über benutzerdefinierte Übergänge nahtlos wechseln können.

Filter für Videoquellen wie Bildmaskierung, Farb-Korrektur, Chroma/Farb-Keying und mehr.

Intuitiver Audio-Mixer mit Per-Quelle-Filtern wie Noise Gate, Rauschunterdrückung und Gain. Übernehmen Sie die volle Kontrolle durch VST-Plugin-Unterstützung.

Leistungsstarke und benutzerfreundliche Konfigurationsoptionen. Fügen Sie neue Quellen hinzu, duplizieren Sie bestehende und passen Sie ihre Eigenschaften mühelos an.

 

Allora: Lorenzo führte uns in das Programm ein, was unsere volle Aufmerksamkeit erforderte. Die einzelnen Schritte, um ein Projekt anzulegen, Fotos oder Filme hochzuladen, waren noch verständlich. Dann gab es aber mehr und mehr Details, die zu beachten waren, wenn man z.B. einen Text oder einen Kommentar hinzufügen wollte. Lorenzo zeigte uns mehrmals die Schritte, die ich mit Notizen festhielt. Dann sollten wir es selbst versuchen, denn nur so versteht man letztendlich, was man tut. Von 17 bis 18.40 Uhr waren wir damit beschäftigt, eine Präsentation mit Fotos, Texten etc. und einem Kommentar zu erstellen und zu formatieren. Die Keksdose auf dem Tisch leerte sich, unsere Gehirne brauchten Energie. Das Einfügen von Fotos und einem Text klappte bei mir ganz gut, allerdings hatte ein Video, das ich mit meinem Fotoapparat aufgenommen hatte und verwenden wollte, das falsche Format. Das Aufnehmen eines Kommentars war anspruchsvoller als gedacht. Entweder versprach ich mich oder sprach zu schnell bzw. zu langsam oder nuschelte. Ich benötigte mehrere Anläufe, bis ich zufrieden war. Da war es dann auch schon 19 Uhr.

War es in unserem Raum trotz der Klimaanlage recht warm gewesen, schlug mir beim Verlassen des Gebäudes eine Hitze entgegen, die schlagartig zu Schweißausbrüchen führte. Die 40 Grad waren schon heute erreicht worden. Ich war froh, dass meine Unterkunft so nah war. Ich zog mich um – weites Sommerkleid – und suchte mir wieder ein kleines Straßenrestaurant, wo ich im Befeuchtungsnebel eine Kleinigkeit aß. Da es sich gegen 21 Uhr nur auf ca. 25 Grad abgekühlt hatte, zog ich mich auf mein klimatisiertes Zimmer zurück und ging bald schlafen.

 

Mi, 26.6.19

Um 9 Uhr war ich am Palazzo Vecchio, um das Museum zu besichtigen. Draußen waren es schon wieder 25 Grad, leider gab es im Palazzo keine Klimaanlage, so dass ich nach 2 Stunden ziemlich erledigt war. Das Museum gefiel mir aber sehr gut, besonders beeindruckend fand ich den „Saal der Fünfhundert“ und die Decken- und Wandgemälde des Raumes über die Elemente, außerdem die Räume, die einigen römischen Göttern gewidmet waren wie Hercules, Jupiter und Juno und die Erläuterungen zur  römischen Mythologie. So war über Saturn, dem Gott des Ackerbaus und der Zeit,  zu lesen, dass er alle seine Kinder verschlang, um sicherzustellen, dass sie ihn nicht – wie prophezeit – von seinem Thron stürzten. Nur Jupiter, sein letztes Kind, blieb verschont, weil dessen Mutter Ops ihn durch eine Täuschung rettete.

Raum über die Elemente,  Wandgemälde der Venus

 

Ich ging zur, laut Reiseführer, besten Eisdiele der Stadt „Vivoli“ in der Nähe und gönnte mir einen Eisbecher für 5 € mit 3 Eissorten. Es gibt hier keine Kugeln, sondern man wählt die Bechergröße aus und dann die Anzahl der Eissorten. Und dann muss man der Hitze zuvorkommen, wenn man das Eis nicht trinken will.

Mein Zeitfenster für die Besteigung der Domkuppel um 12.30 Uhr ließ ich verfallen, da ich mich bei der Hitze nicht abhetzen wollte.

Zurück in der Unterkunft bearbeitete ich noch meine Präsentation. Ich versuchte, ein Video, das ich mit dem Handy gefilmt hatte, einzubauen und freute mich, dass das auch klappte, wenn zunächst auch nur ohne Ton. Auf YouTube sah ich mir ein Tutorial dazu an und dann klappte es auch mit dem Ton.  Den Text musste ich natürlich neu sprechen und aufnehmen, wozu ich wieder mehrere Anläufe brauchte.

Allora: Um 14 Uhr begann der Unterricht. Die griechische Teilnehmerin kam allerdings erst eine Stunde später, da sie bei der Polizei und dem griechischen Konsulat gewesen war. Am Vormittag hatte sie auf der Piazzale de Michelangelo Fotos machen wollen und dafür ihre Handtasche neben ihre Füße gestellt. Ehe sie sich versah, war ihre Handtasche mit Papieren und Geld gestohlen. Der Piazzale de Michelangelo ist bekannt für Taschen- und Trickdiebe. Attenzione!

Heute drehte sich alles um das Programm Da Vinci Resolve, mit dem man Videos erstellt. Lorenzo erklärte uns die Grundsätze, wie man Videos einfügt und schneidet, die Video- und Tonspuren trennt oder zusammenführt, erläuterte Effekte wie Text oder Symbole einfügen, drehen, zoomen, farblich verändern und ließ uns anhand von Übungen das alles wiederholen. Das war sehr anspruchsvoll und er musste eigentlich bei uns allen mehr oder weniger nachhelfen, weil wir an irgendeiner Stelle nicht mehr weiterwussten. Bei 12 Teilnehmenden war er schwer beschäftigt, aber er hatte viel Geduld mit uns und lobte uns, wenn wir etwas geschafft hatten, mit „Bravissimo“.

Am Ende hatte ich ein Mini-Video fertig, das ich renderte und damit fertig hatte. Zum Rendern wiederholte Lorenzo mehrmals – Guarda! -, dass man diesen Prozess auf gar keinen Fall unterbrechen dürfe, weil dann alle Daten zerstört würden.

Heute machten wir pünktlich um 18.40 Uhr Schluss. Draußen war eine Hitze, die echt anstrengend war. Ich zog mich in meiner Unterkunft um – weites Sommerkleid – und machte mich auf in Richtung Dom. Es gibt Tage, an denen man zweimal ein Eis essen muss.  Bei Eataly setzte ich mich draußen an einen Tisch unter das Befeuchtungssystem des Sonnenschirms  und verspürte endlich Abkühlung. Ein kaltes Getränk und einen leckeren Salat später fühlte ich mich etwas erholter und nach der Dusche in der Unterkunft so gut wie neu.

 

Do, 27.6.19

Heute begann der Kurs um 9 Uhr.

Allora: Lorenzo zeigte uns, wie wir bei Da Vinci Resolve, das wir schon zu Hause heruntergeladen hatten, ein Projekt anlegen. Mit unserem Google-Konto meldeten wir uns bei YouTube an, gingen zur YouTube Audio Bibliothek, wo wir uns, einen kostenlosen Song und herunterluden. Dann suchten wir uns noch drei Farben aus:

http://www.solidbackgrounds.com/

Die Hintergrundfarben kann man kostenlos nutzen.

Nach der Speicherung fügten wir Song und Farben in Resolve in den  Mediapool ein, um dann beides zu bearbeiten. Auf den Takt achtend, schnitten wir einzelne Abschnitte des Songs nach Takt, die mit den Farben verbunden wurden, bis zum voraussichtlichen Ende unseres Videos. Lorenzo meinte, dies sei das Gerüst unseres Videos, das uns erleichtern würde, Filme und Fotos an den richtigen Übergängen, also im Takt, einzufügen.

 Programm Resolve

Jetzt ging es darum, die Fotos und Videos, die wir verwenden wollten, in den Mediapool einzufügen und dann das Video zusammenzusetzen.

Attenzione! : Wenn man etwas schneiden will, muss man genau schauen, ob man in der Video- oder der Audiospur ist, sonst schneidet man eventuell die falsche Spur. Die Spur, die nicht geschnitten werden soll, kann man mit einem „Schloss“ sichern. Bei mehreren Video- und Audiospuren muss man höllisch aufpassen, wo man gerade arbeitet. Schneiden kann man nur ohne „Sicherung“. Wenn also ein Schnitt nicht klappt, hat man die Sicherung nicht aufgehoben. Oder die falsche.

Es ist, wie immer, eine Sache der Übung. Den Rest des Vormittags waren wir – bis auf eine Pause von 15 Minuten- damit beschäftigt, unsere Videos mit Titeln und Effekten zu erstellen. Ich hatte bereits viele Videos in Florenz gemacht, aber die meisten waren zu lang oder nur teilweise brauchbar, so dass ich viel schneiden musste. Der Song, den ich ausgesucht hatte, sollte nicht von Anfang an spielen, sondern erst etwas später. Ein paar Fotos fügte ich auch ein, einen Titel natürlich auch und ganz zum Schluss einen Abspann. Dann war ich tatsächlich mit meinem Video fertig und musste es noch rendern. Ich vergewisserte mich, dass der Laptop ausreichend geladen war, und drückte auf „Rendern“. Dieser Prozess dauerte ca. 12 Minuten. Das Video ist gut 3 Minuten lang.

Alle in der Gruppe hatten letztlich einen gerenderten Film. Die Teilnehmenden aus Polen verabschiedeten sich dann. Sie fliegen morgen alle in ihre Heimat, was ein bisschen überraschend war. Lorenzo übertrug noch schnell ihre Videos, damit wir sie morgen betrachten können. Falls eine/einer von ihnen gewinnt, werden wir den Donut unter den verbliebenen Kursteilnehmern aufteilen.

Ich begab mich in meine Unterkunft, nachdem ich mir eine Art Sandwich besorgt hatte, und ruhte mich ein bisschen aus, bevor um 15 Uhr eine geführte Tour von der Piazza della Santissima Annunziata mit Enzo begann. Wir waren 10 Frauen, die an verschiedenen Kursen bei Europass teilnahmen. Enzo versprach uns, dass wir uns bei der zweistündigen  Führung überwiegend im Schattenbereich aufhalten würden. Und das bei 40 Grad. Dabei stellte sich heraus, dass wir im Stehen deutlich mehr schwitzten als beim Gehen. Also immer, wenn Enzo uns etwas zeigte und anhielt, schmolzen wir dahin. Es war trotzdem sehr interessant, denn als geborener Florentiner kannte Enzo Einzelheiten, die nicht im Reiseführer stehen. Enzo schwitzte und litt übrigens genauso wie wir alle, denn es war, wie er sagte, ungewöhnlich heiß. Wir gingen nur im Stadtzentrum umher, Enzo wies uns auf die früheren Stadttore und Wachtürme hin und hatte jede Menge an historischen Einzelheiten parat. Um 17.15 Uhr war die Tour dann zu Ende. Mehr hätten wir auch nicht aufnehmen können.

Da wir in der Nähe der Piazza della Signoria waren, setzte ich mich dort beim Pub nach draußen. Metalltisch und Plastikstuhl, an / auf dem ich saß, waren auch im Schatten heiß, die Temperaturen waren einfach zu hoch. Die Luftbefeuchtung war eine Wohltat! Das Kaltgetränk auch.

Die Piazza della Signoria ist ein wunderbarer Platz, geräumig und ansprechend, und hat mit dem Neptunbrunnen und den Statuen einfach eine schöne Atmosphäre.

 

  Piazza della Signoria

 

Erst nach einer ganzen Weile fühlte ich mich in der Lage, wieder in der Hitze unterwegs zu sein. Auf dem Nachhauseweg kehrte ich in einer Pizzeria ein, ließ mir eine leckere Pizza schmecken und den Abend mit einem Glas Wein ausklingen. Es gibt Tage, an denen man zweimal duschen muss.

 

Fr, 28.6.2019

Wir luden unsere Videos auf unseren YouTube-Kanälen hoch, und zwar – Attenzione! – als „nicht gelistet“, denn dann ist es nicht öffentlich, man kann aber einen Link an jemanden senden, damit er das Video betrachten kann.

 

Link Video: https://youtu.be/h4w28Xfer-A

Sehr ausführlich erläuterte Lorenzo dann, wie man seinem Video Untertitel hinzufügen kann, in welcher Sprache auch immer.

Guarda!:  Auf YouTube Academy gibt es jede Menge Tutorials, wie man etwas bei seinem YouTube- Kanal macht. Das ist schon hilfreich, wenn man mal nicht mehr weiterweiß.

https://creatoracademy.youtube.com/page/education?hl=de

 

Allora, spannend wurde es mit H5P:

https://h5p.org/

 

H5P ist eine freie Software zum Erstellen von interaktiven Inhalten, d.h. man kann Videos oder Präsentationen mit eingebetteten Quiz-Aufgaben verschiedenster Art, Zeitstrahlen oder Memory-Spielen versehen. Wir legten ein Konto an, luden unser Video hoch und sollten dann jeweils mindestens 3 Übungen wie Multiple Choice, Question, Drag and Drop einbauen. Wir experimentierten ein bisschen, fragten Lorenzo, wenn wir nicht weiterwussten, und merkten, dass wir uns das noch einmal sehr viel intensiver ansehen müssen. Es ist aber eine tolle Möglichkeit, ein Video für den Unterricht mit Aufgaben zu versehen.

 

Link Video mit Übungen:    https://h5p.org/node/543161

 

Ab 12.45 Uhr schauten wir dann unsere Videos an, die sich alle auf Florenz bezogen, aber sehr unterschiedlich waren. Mal ging es nur um den Mercato Nuovo, mal um verschiedene Sehenswürdigkeiten in Florenz, mal um persönliche Erlebnisse beim Sightseeing. Mein Video hatte als Schwerpunkt den 24. Juni, dem Tag des Stadtpatrons San Giovanni Battista.

Bei den Videos gab es von der Aufnahmequalität große Unterschiede. Während die anderen alle mit ihren Handys gefilmt und Fotos gemacht hatten, hatte ich mit einer guten Kamera gefilmt und fotografiert. Es ist zwar umständlich, immer eine große Kamera dabei zu haben, aber die Qualität ist einfach um ein Vielfaches besser und das ist es mir wert.

Die geheime Abstimmung kürte den Film mit den persönlichen Erlebnissen  beim Sightseeing als bestes Video und Lorenzo überreicht dem Gewinner  L. wie angekündigt einen ziemlich großen Donut, den L. freudestrahlend entgegennahm, um ihn dann mit uns zu teilen.

Lorenzo gratulierte uns sehr herzlich zum erfolgreichen Abschluss des Kurses und überreichte uns unsere Zertifikate. Natürlich bedankten wir uns bei ihm für seine unendliche Geduld mit uns, und verabschiedeten uns voneinander.

Damit war mein Tagwerk aber noch nicht vollbracht. Um 16 Uhr stand – bei 40 Grad – eine weitere Führung mit Stefania an, die uns Florenz´ verborgene Seiten zeigen wollte. Dazu gehörte z.B. eine frühere Kirche, von der nur noch das äußere Portal zu erkennen war; der Rest war entfernt worden, um an derselben Stelle Wohnungen zu bauen. Das frühere Amphitheater für 4000 Personen mitten im Stadtzentrum war ebenfalls nur noch an der runden Straßenführung um jetzige Wohnhäuser zu erkennen. Stefania erwähnte auch das Hochwasser von 1966, das das komplette Zentrum mit all seinen Palazzi, Kirchen und Museen unter Wasser gesetzt hatte. Vom Stand des Wasserspiegels zeugen noch heute zahlreiche Inschriftensteine an Gebäuden, die teilweise mehr als 3 Meter über dem Straßenniveau angebracht sind.  Im Internet einfach „Flut Florenz 1966 Bilder“ eingeben, da kann man sich einen Eindruck von der Katastrophe machen.

Um 17.15 Uhr entließ uns Stefania, die von der Hitze genauso mitgenommen aussah wie wir. Mit zwei der Teilnehmerinnen steuerte ich die nächste Eisdiele an. Das musste jetzt sein. Auf der Piazza della Signoria nahmen wir dann auch noch ein erfrischendes Kaltgetränk ein und genossen die Luftbefeuchtung. Auf dem Rückweg zur Unterkunft kam ich dann noch an einer im Reiseführer sehr empfohlenen Eisdiele vorbei. Es gibt Tage, an denen man zweimal ein Eis essen muss.

Am Abend trafen wir uns zu dritt wieder im Restaurant „I Ghibellini“, wo wir einen sehr netten Abend verbrachten.

Es gibt Tage, an denen man zweimal duschen muss.

 

Sa, 29.6.19

Heute stand noch ein Tagesausflug in die Umgebung von Florenz an. Mehrere Dutzend Europass-Kursteilnehmer/innen wurden um 8.45 Uhr mit klimatisierten Bussen nach San Gimignano, einer Hügelstadt südwestlich von Florenz, gebracht. Dort hatten wir bei 40 Grad Hitze knapp 2 Stunden Zeit, um die mittelalterliche „Stadt der Türme“ zu erkunden. Die Dichte an Eisdielen und Ledergeschäften war der Anzahl der Touristen angepasst, ansonsten hatte man aber vom höchsten Turm eine wunderbare Aussicht auf die toskanische Landschaft mit sanften Hügeln, Pinien und Säulenzypressen.

Nächster Halt war beim kleinen Dorf Montereggioni, wo man von der Stadtmauer ebenfalls einen sehr schönen Ausblick auf die Weinregion hat.

Apropos Wein: In der Tour enthalten war eine Weinverkostung beim Weingut der Familie Mazzarrini im Herzen der Region Chianti. Zur Mittagszeit gab es in den klimatisierten Räumen eine Vorspeise mit typisch italienischen Wurst- und Käsesorten, dazu wenige Tropfen des echten Aceto Balsemico di Modena und natürlich ein kleines Glas Rotwein. Bei der Hauptspeise – Nudeln mit Fleischsoße bzw. einer vegetarischen Soße – wurde der nächste Rotwein angepriesen, zum Nachtisch gab es einen sehr süßen Dessertwein. Der Geräuschpegel stieg mit jedem Glas Wein, die Stimmung auch, was die anschließenden Einkäufe im Shop nebenan entsprechend beflügelte. Das war ja wohl auch der Sinn des Ganzen gewesen. Aber ein Erlebnis allemal.

Auf der einstündigen Fahrt nach Siena war es auffallend still im Bus, bis auf ein paar Schnarchgeräusche.

In Siena gab es zunächst eine Führung, danach hatten wir 2 Stunden Zeit für eigene Erkundungen. Ich besuchte die Kathedrale, die beeindruckend ist.

Am Abend sollte auf dem zentralen Platz der Stadt das historische Pferderennen- Palio di Siena – stattfinden, das als härteste Pferderennen der Welt bezeichnet wird. Die Einheimischen strömten auf den Platz, Gesänge der gegen einander antretenden 17 Contraden, den Stadtteilen Sienas, waren zu hören. Vor dem Startschuss waren wir allerdings schon wieder im Bus, der uns gegen 21 Uhr in Florenz absetzte.

Bilanz des Tages: Eine tolle Tour und natürlich zweimal Eis gegessen, zweimal geduscht.

 

Bilanz des Aufenthaltes: Es gibt viele Möglichkeiten, Unterricht mit digitalen Tools interessant und kreativ zu bereichern, von ganz einfachen Übungen bis hin zu interaktiven Aufgaben. Das wird meiner Meinung nach mehr und mehr eine Selbstverständlichkeit werden müssen, insbesondere wenn man jüngere Menschen für VHS-Kurse gewinnen will. Für mich persönlich war der Kurs in Bezug auf Unterrichtsgestaltung mit digitalen Tools sehr lehrreich und inspirierend, zugleich auch Ansporn, das Gelernte zu vertiefen und umzusetzen.

Ich bedanke mich sehr herzlich beim Landesverband für die Möglichkeit, an dieser Fortbildung teilzunehmen, und für die versierte Organisation durch das Team des Landesverbandes.