Athen, 18.-23. März 2024
von S.M. und K.K.
Sonntag, 17.03.2024 (Ankunftstag)
Nach einem ruhigen Flug landeten wir am Nachmittag sicher in Athen.
Wir erkundeten die Umgebung und waren erfreut über die ersten Sonnenstrahlen bei einem angenehmen Klima und 15 Grad.
Zuerst waren wir gespannt auf die Akropolis und konnten sie nach wenigen Metern oben auf dem Hügel entdecken.
Zur Orientierung für den nächsten Morgen suchten wir unsere Schule auf, die einen Fußmarsch von ca. 10 Minuten von unserem Hotel entfernt war.
Montag, 18.03.2024
An unserem ersten Unterrichtstag begannen wir mit einer Vorstellungsrunde und Planung für den Tag. Die 10 Teilnehmer kamen aus Rumänien, Spanien, Zypern, Italien und Deutschland.
Nachdem wir das Organisatorische besprochen hatten, begannen wir als Einstieg mit dem sogenannten „Eisbergprojekt“.
Diese Abbildung bedeutet die Versinnbildlichung von kulturellen Eigenheiten:
Die neuen Teilnehmer in unseren Sprachkursen werden zunächst nach äußerem Erscheinen, Sprache und Traditionen in den oberen Bereich des Eisbergs eingeordnet: SICHTBAR.
Der untere Teil unseres Eisbergs, der NICHT SICHTBARE Teil (der Hintergrund), wird untergliedert in Religion, familiäre Situation, Gefühle, Vorurteile und Stereotypen. Zur familiären Situation haben wir nachstehende Punkte aufgeschrieben:
– Bildungsstand
– Wirtschaftliche Verhältnisse
– Werden die Kinder streng oder nachsichtig erzogen?
Nach einem mündlichen Austausch darüber, hatten wir auf Grund eines griechischen Feiertages nur bis mittags Unterricht.
Nachmittags liefen wir durch den Hadrian`s Bogen und besuchten den Tempel von Olympian Zeus.
Des Weiteren suchten wir folgende historische Stätten auf:
Zappeion von 1888 ein Kongress- und Messegebäude, Olympiastadion und danach verzehrten wir
griechische Spezialitäten.
Zum Schluss gingen wir noch zum Philopapposhügel, um den Ausblick und Sonnenuntergang über
Athen zu genießen.
Dienstag, 19. März 2024
Heute war das Thema: Feinplanung einer Unterrichtsstunde.
Wir haben in Partnerarbeit ein typisches Projekt ausgearbeitet, welches wir im Unterricht anwendeten. Unser PBL-Projekt (project-based learning) behandelte eine Exkursion nach Lübeck:
– Planung und Vorbereitung
– Teilnehmer haben vorab eine Recherche-Aufgabe mit Hilfe des Internets bekommen (Holstentor, Fluss Trave, Niederegger-Marzipan)
– Ausführung und Ziel dieser Exkursion: z.B.: was ist eine Hansestadt?
Nachbearbeitung: Teilnehmer haben die Hausaufgabe bekommen „Was fanden Sie am schönsten?“
Was ist besonders oder typisch für Lübeck? (Backsteinhäuser)
Kursleiter haben Hausaufgaben kontrolliert und mit den TN besprochen.
Zum Schluss fertigten die TN zu dieser Exkursion in Gruppenarbeit mit Begeisterung ein Plakat an und präsentierten diesen vor der gesamten Gruppe.
Da es heute am Nachmittag regnete, nahmen wir die Metro zum Einkaufszentrum „Athens Metro Mall“ und waren erstaunt, dass auch hier überwiegend die allseits bekannten Warenketten ansässig sind. Dieses Einkaufszentrum hatte auf allen Etagen ein Motto: PLAYMOBIL
Nach dem Einkaufsbummel gönnten wir uns ein (großes) griechisches Eis.
Am Abend hatten wir ein sehr nettes Informationsgespräch mit der Dame an der Rezeption und erfuhren, wo wir einheimische Märkte und Produkte finden können.
Mittwoch, 20.03.2024
Heutiges Thema:
Was ist der Unterschied zwischen „Equality“, „Equity“ und „Justice“?
Diese Frage wurde ausführlich erörtert, analysiert und diskutiert. Daraufhin besprachen wir die Methodik und Didaktik für unseren Sprachenunterricht.
Die Dozentin hat uns für die weitere Partnerarbeit Tipps und Hilfestellung gegeben. Nach der Bearbeitung mussten wir gegenseitig die Ergebnisse präsentieren.
Als nächstes besprachen wir ausgiebig „die Inklusion“ anhand von Video-Beispielen, die wir auch analysierten und besprachen.
Eine sehr interessante Methodik, das sogenannte „Boarding-Ticket“, wurde uns für unseren Unterricht vorgestellt:
Diese Idee gefiel uns so gut, dass wir sie in unseren Unterricht mit aufnehmen werden.
Wir glauben, dass es eine gute Möglichkeit ist, die Teilnehmer damit noch mehr zu motivieren, die Sprachkenntnisse zu erweitern.
Des Weiteren besprachen wir jegliche Arten von Inklusionen:
Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen und welche Herausforderungen auf uns und die Teilnehmer zukommen könnten.
Außerdem wurden uns Beispiele gezeigt, wie wir Kursleiter, TN mit unterschiedlichen Kompetenzen und Bildungsniveaus unterrichten können, von schwachen bis starken Schülern.
Schwächere TN bekommen dieselben Aufgaben, nur in leicht verständlicher Sprache, hingegen die Lernstärkeren zum selben Thema an zusätzlichen Materialien arbeiten müssen oder können.
Nachmittags waren wir mit einem „Hop- on /Hop- off“ Bus unterwegs und fuhren an folgende Sehenswürdigkeiten vorbei:
– Parlament, Wachablösung (siehe Foto)
– Botschaftsviertel
– Stadion
– Zeus-Tempel
– Hadrian`s Arch
– Landesgarten
– Universität mit Bibliothek
Nach einem traditionellen Abendessen (Gyros, gefüllte Tomaten) machten wir erneut einen Spaziergang zu unserem Hügel „Filopappou“ und genossen den Blick auf die Akropolis sowie den Sonnenuntergang.
Donnerstag, 21.03.2024
Da heute der Unterricht erst am Nachmittag begann, nutzten wir den sonnigen Vormittag und besichtigten die Akropolis.
Mit dem Europass bekamen wir einen Rabatt und brauchten nur 10,- statt 20,-€ zu bezahlen.
Damit wir den Touristenandrang umgehen konnten, wanderten wir früh morgens gleich nach dem Frühstück zur Akropolis hinauf. Beim Aufstieg bestaunten wir den Unterschied zu unserer Vegetation und Vogelwelt: die Bäume, die Blütenpracht, freilebende Papageien.
Da seit sehr vielen Jahren an den Ruinen restauriert wird, konnten wir die Arbeiter aus nächster Nähe beobachten.
Die Akropolis wurde um 1687 bombardiert und seitdem wird an den Ruinen ständig restauriert,
was auch schon sichtbar wurde.
Um 14.30 Uhr trafen wir uns alle wieder im Klassenraum.
Das heutige Thema war „Multiculture, Crossculture, Interculture“. Diese drei Kulturarten wurden analysiert, mit uns besprochen und Projekte in Partnerarbeit ausgearbeitet.
Es wurden Methodik und Didaktik vorgestellt und unser Unterricht anhand von Fragen reflektiert:
z.B. Respekt, Toleranz, Offenheit, Empathie.
Des Weiteren beschäftigten wir uns mit verschiedenen Kompetenzen: Werte, Haltung, Fähigkeiten und Wissen.
Wir diskutierten in der Gruppe die unterschiedlichen Herangehensweisen der Unterrichtsgestaltung.
Abends nach dem Unterricht schlenderten wir in das Stadtviertel „Plaka“ mit den vielen Souvenirgeschäften und Restaurants sowie kleine gemütliche Gassen.
Freitag, 22. März 2024
Auch heute begann der Unterricht erst am Nachmittag und wir besichtigten morgens das Panatinaiko-Stadion.
Auf diesem Bild sieht man das Panathinaiko-Stadion, welches ca. 2500 Jahre alt ist. Man wird mit einem Audio-Tourguide durch die Arena und alten Zeiten geführt. Wir hörten das Publikum jubeln und befanden uns mitten unter ihnen. Schritt für Schritt kommt man sich vor, wie ein Teilnehmer
der Olympischen Spiele zu sein.
Von der Tribüne aus konnte man einige Sportler bei ihren Aktivitäten in der Arena beobachten.
Es waren Familien mit Kindern und einzelne Sportler vor Ort.
Das Stadion kann man im oberen und unteren Bereich umrunden, dazu benötigt man ca. 3000 Schritte.
Seit 1896 wird hier alle vier Jahre das Olympische Feuer entfacht und in die Welt hinausgetragen.
Um 14.30 Uhr begann der Nachmittagsunterricht.
Wir beschäftigten uns heute mit verschiedenen Kennlern- und Auflockerungsspielen, die wir zusammen in neuen Gruppen vorbereiteten und präsentierten. Die neu vorgestellten Spiele sorgten für allgemeine Heiterkeit, sodass wir überlegen, diese in unserem Unterricht mit aufzunehmen.
Ferner haben wir uns mit der „Basis des cooperativen Lernens“ sowie „Interkulturelles Lernen“ auseinandergesetzt.
Nach einer Dankesrede unserer Dozentin erhielten wir unsere Teilnahmebescheinigung und verabschiedeten uns alle voneinander.
Heute nutzten wir die Möglichkeit, das Akropolis-Museum auch abends bei Dunkelheit zu besuchen.
Uns wurde die Gelegenheit gegeben, über gläserne Fußböden die Ausgrabungen zu besichtigen.
Es wurden Funde, wie z.B. Mamor-Statuen, Werkzeuge, Geschirr und Waffen sowie Nachbildungen der Akropolis in einzelnen Stationen zur Schau gestellt.
Hier sieht man das moderne Museum bei Nacht.
Samstag, 23. März 2024
Am letzten Tag nutzten wir das zur Verfügung gestellte „Hop on Hop off“ – Ticket, besichtigten weitere Sehenswürdigkeiten in und um Athen und fuhren zur Küste.
Wir sahen die Fischer, die in den Hafen einliefen und beobachten sie beim Verkauf der frischen Fische.
Der Kontrast dazu war eindeutig einen Steg weiter zu erkennen, denn dort lagen die Luxusyachten.
Am Abend spazierten wir noch einmal zur Akropolis, genossen den Sonnenuntergang und verabschiedeten uns im Mondlicht von Athen.
Nach dem Kofferpacken gingen wir früh schlafen, da wir am nächsten Morgen um 5.00 Uhr abgeholt werden und leider wieder nach Hause fliegen müssen.
Fazit
von S.M.:
In diesem Kurs habe ich neues Wissen über interkulturelle Bildungspraktiken erworben, welches ich sehr interessant und aufschlussreich fand.
Durch das Eisberg-Projekt habe ich Kenntnisse und Anregungen zur Förderung einer gelungenen Kommunikation erhalten und die auch praktisch sehr gut anwenden kann.
Die Ausarbeitung einer Exkursion war sehr spannend und hilfreich, ich habe neue Ideen erhalten, wie ich die Vor-und Nachbearbeitung der nächsten Exkursion noch besser intensivieren kann.
Des Weiteren fand ich den Austausch mit den anderen Teilnehmern des Kurses sehr informativ. Wir diskutierten über die unterschiedlichen Unterrichtssysteme und Herangehensweisen.
von K.K.:
Ich habe durch dieses Erasmus-Programm über die Feinplanung des Sprachunterrichts viel mitnehmen können und werde das Erlernte umgehend in meinen Unterricht integrieren.
Der Austausch auch mit Kollegen aus anderen Ländern hilft mir, Ideen anzunehmen und umzusetzen.