von H. G.
24.03.2019
Ankunft
Wir landen bei leicht bewölktem Himmel und 8 Grad Celsius einige Minuten früher als geplant. Unser Guide empfängt einen anderen Schüler und mich sehr freundlich und los geht´s nach Pantin ins 19. Arrondissement. Dies ist das nordöstlichste der Arrondissements von Paris und somit an der Grenze zu den Banlieu gelegen, die wir daher auch passieren. In diesem Moment bin ich froh, im Auto zu sitzen. Es sieht sehr verarmt und schmutzig aus. Danach gelangen wir ins 19. Arrondissement. Der Guide erklärt, dass Pantin, einer der vier Bezirke des Arrondissements, im Wandel begriffen ist, da immer mehr Städter in die Randbezirke von Paris ziehen, um sich eine Wohnung leisten zu können. Vorwiegend sich es die „BoBo“, die es dort hinzieht, erklärt er. „BoBo“ steht für Bohème und Bourgeoisie; gemeint sind laut seiner Aussage Künstler und Bürgerliche sowie Intellektuelle.
Ich werde freundlich von meiner Gastgeberin empfangen und gleich mit einer Mahlzeit versorgt; besonders gut schmecken mir ihr „Brique“; sie haben tatsächlich die Form kleiner Ziegelsteine, sind mit Thunfisch, Ei und Gewürzen zubereitet. Da meine Gastgeberin ursprünglich aus Marokko stammt, werde ich sicherlich weitere nordafrikanische Spezialitäten zu essen bekommen; für den letzten Tag hat sie bereits Couscous angekündigt – darauf freue ich mich.
Frisch gestärkt, starte ich meine erste Sightseeing-Tour. Da ich ab Montag im Institut eingespannt sein werde und auch meinen Stundenplan noch nicht genau kenne, versuche ich schon heute einige Sehenswürdigkeiten anzuschauen, die ich unbedingt sehen möchte. Mit der Metro geht es von der Station Hoche Richtung Zentrum. An der Station La Bastille steige ich aus. Die große „Julisäule“ ist weithin sichtbar, die Bastille-Oper genau gegenüber. Leider sind auf dem Platz gerade Bauarbeiten. Dann fahre ich zum Hôtel de Ville, dem Rathaus – ein imposantes Gebäude (auch hier wird gebaut). Ich frage mich durch zum Quai, an dem der Batobus anlegt, da ich mich entschlossen habe, die Tour mit dem Seine-Bus, an dessen Haltestelle man nach Belieben ein- und aussteigen kann, fortzusetzen. Vorbei an den Bouquinisten finde ich die Abfahrtstelle endlich, löse ein Ticket und los geht´s. Es ist angenehm die Ile de Cité und die angrenzenden Ufer von der Seine aus zu sehen. An welchem Stopp ich aussteige und wann ich wieder einsteige, kann ich spontan entscheiden. Den Louvre hatte ich früher bereits besucht, aber die gläserne Pyramide kenne ich noch nicht. Also ausgestiegen und anschauen – herrlich! Gegenüber beginnt der Jardin des Tuileries und man kann tatsächlich den Obelisken auf dem Place de la Concorde sehen. Ich genieße trotz der vielen Menschen die Weite der Anlagen.
Meine nächste Station ist der Eiffelturm, aber bevor ich mich ihm nähere, muss ich mich erst einmal stärken: Ein Crepe und ein Espresso tun gut. Die Spatzen kommen gleich auf meinen Tisch und picken Krumen.
Hier fallen die Souvenir-Händler besonders auf; ein Mädchen hat sich Eiffelturm-Ohrringe ausgesucht und angesteckt.
Ich gehe nicht auf den Turm, die Warteschlange ist zu lang. Erstaunt bin ich, welch schöne Häuserzeilen sich gegenüber auftuen – prachtvolle Fassaden ohne überladen zu sein. Seit zwölf Stunden bin ich nun unterwegs und beschließe, weil ich müde werde, die übrigen Stopps morgen zu machen (ich habe ein Ticket für zwei Tage gekauft).
Ich mache es mir also wieder im Batobus gemütlich und fahre einfach mit, ohne auszusteigen. Beim Halt Notre Dame überlege ich es mir anders und steige doch aus. Diese besondere Kathedrale kann ich mir auch ruhig zweimal in dieser Woche anschauen, beschließe ich – heute nur von außen. Auf dem Weg zur Kathedrale treffe ich eine Dame wieder, die ebenfalls an der Haltstelle Hôtel de Ville eingestiegen war. Wir kommen kurz ins Gespräch und ich erfahre, dass sie aus Lyon angereist ist. Sie besichtigt die Kirche heute, ich suche die Metro und komme nach einer weiteren dreiviertel Stunde in meiner Unterkunft an. Fatima, meine Gastgeberin, macht das Abendessen – oh, bin ich hungrig!
25.03.2019
Heute beginnt der Unterricht; um 8.30 Uhr sollen wir anwesend sein. Nach dem freundlichen Empfang und der netten Begrüßung wird zuerst die Hausordnung zur Kenntnis und Unterschrift verteilt. Danach erfolgt die Registrierung in der Schule, wobei zu diesem Zweck ein Tablett zur Verfügung steht, welches herumgereicht wird.
Der Tisch, an dem wir zusammen Platz genommen haben, hat sich gefüllt – Zeit für ein Foto, finde ich, und wir fotografieren uns gegenseitig mit unseren Smartphones.
Der Internetzugang ist selbstverständlich kostenlos.
Zusätzlich zu dem bereits vor Antritt des Aufenthaltes erfolgten Online-Placementtest müssen wir auch einen mündlichen Einstufungstest absolvieren. Die Lehrerin fragt mich nach dem Interview, ob ich an der Führung durch das Gebäude teilnehmen möchte oder lieber gleich am Unterricht in einem der laufenden Kurse – ich entscheide mich spontan für Letzteres. Sowohl die Kursteilnehmer*innen als auch die Lehrerin treten offen auf mich zu und heißen mich willkommen.
Ich erfahre, dass montags immer der Tag ist, an dem das Erlernte der vorangegangenen Woche durch einen Test überprüft wird. Also mache ich gleich weiter mit den Tests.
Die vorbereiteten Übungen, die per Beamer an die Wand geworfen werden, können wir nicht mehr bearbeiten, da die erste Unterrichtsstunde nun beendet ist.
Nach der Pause setzen wir unsere Arbeit mit Hörverständnisübungen fort; der an den Laptop angeschlossene Lautsprecher verzerrt die Sprache auf unangenehme Weise und erschwert das Hören offensichtlich auch für die muttersprachliche Lehrerin. Sie holt darauf hin einen CD-Player. Das Gerät funktioniert ohne Probleme und wir beginnen mit den Hörverständnisübungen.
Die Gruppe findet sich in neuer, anderer Zusammensetzung zum nächsten Unterrichtsblock zusammen. In diesem Teil geht es darum, den aktiven Wortschatz zu nutzen.
Nachdem der Laptop hochgefahren ist, blendet die Lehrerin für die Initiierung von Sprechanlässen die erste Frage am interaktiven Whiteboard ein. Anschließend wird im Plenum über die Fragen diskutiert und in Kleingruppen dazu gearbeitet. Die Ergänzungen tragen wir zusammen und sie werden am Whiteboard vermerkt. Per E-Mail sendet uns die Lehrerin im Laufe des Tages die Zusammenfassung unserer gemeinsamen Arbeit im Unterricht zu. Das ist hilfreich für uns Lerner*innen, denn so können wir ggf. eigene, fehlerhafte Notizen überarbeiten und korrigieren. Die Lehrkraft hat bei ihrer Nachbearbeitung den Vorteil, dass bereits alle Aufgaben sowie die Ergebnisse aus dem Unterricht digital vorliegen; das reduziert ihren Zeitaufwand erheblich.
Ich bin froh, meinen Laptop mitgenommen zu haben, so kann ich stets mit der Lehrkraft auf kurzem Weg die Hausaufgaben austauschen – und es spart Papier (das passt zum Unterrichtsthema Umweltschutz).
Der erste Unterrichtstag ist beendet und ich nutze die Zeit, die Stadt weiter zu besichtigen. Aber zuerst muss ich mir ein Foto für meine Metro-Wochenkarte erstellen; glücklicherweise gibt es wie bei uns Fotoboxen in der Metro. Anschließend setze ich meine gestrige Sightseeingtour fort und erkunde heute St. Germain des Près. Der Stadtteil besticht durch seine Galerien und ästhetischen Offerten. Ich drehe eine kleine Runde und lass mich treiben. Schließlich gehe ich in eines der einladenden Cafés und trinke einen Kaffee. Es ist bereits relativ spät und ich rechne nach, wie lange ich von hier aus für den Rückweg brauche. Nun wechsle ich das Verkehrsmittel und steige vom Batobus wieder auf die Metro um. „Zu Hause“ angekommen, mache ich mich nach dem Abendessen an die Arbeit, schreibe ins Lerntagebuch und mache die Hausaufgaben.
26.03.2019
Der Unterrichtstag beginnt mit einer Einzelstunde. Hier werden die Fehler direkt korrigiert und ich schreibe fleißig mit, was die Lehrerin am interaktiven Whiteboard notiert. Sie unterbricht mich nicht, weist mich aber darauf hin, dass sie mir die gesamten Korrekturen an meine E-Mail-Adresse schicken wird. Das ist ein guter Service und sehr Lerner freundlich.
Ich stelle mir die Frage, wie ich das an unserer vhs verwirklichen könnte. Da wir keine interaktiven Whiteboards haben, liegen die Notizen oder auch Korrekturen lediglich in Papierform bzw. als Niederschrift an der Tafel vor. Darüber werde ich mir bei der Planung des neuen BU-Formates detaillierte Gedanken machen.
In der folgenden Unterrichtsstunde haben wir eine andere Lehrkraft. Thema der Stunde ist „Geschäftsfranzösisch“. Mit Hilfe eines Films auf Youtube wird das Thema anhand eines Dialogs unter Geschäftspartnern eingeführt. Die Lehrerin versucht sich einzuloggen, leider vergeblich, so dass der Unterricht ohne weitere digitale Hilfsmittel von Statten geht.
Später stellt uns eine weitere Lehrerin im Rahmen des Grammatikunterrichts einige nützliche Sites vor, die wir gleich im Unterricht auf unseren Smartphones anwählen.
Wir dürfen die digitalen Helfer – Wörterbuch und Verbenkonjugationsverzeichnisse – im Unterricht benutzen. Das ist eine gute Unterstützung, denn trotz der Einstufungstests greift jede/r Teilnehmer*in auf unterschiedliches Vorwissen zurück. Mit der Nutzung dieser digitalen Hilfsmittel blockieren wir nicht ständig den Fortgang des Unterrichts in der Gruppe durch Einzelfragen bezüglich Worterklärungen; auch individuelle Unsicherheiten oder Lücken bezüglich der korrekten Verbkonjugation können kurz überprüft und gelöst werden.
In der großen Pause nutze ich die Gelegenheit und schaue mir die Galerie La Fayette, das berühmte Pariser Kaufhaus im Jugendstil, an. Mit der Rolltreppe steuere ich direkt die Dachterrasse an, von der aus man einen wunderbaren Blick über die Dächer von Paris hat.
Anschließend wage ich mich auf den „Glasswalk“ im Inneren des noblen Gebäudes und mache einige Fotos. Die Stadt ist eine schier unerschöpfliche Quelle von Überraschungen und ich bin weiterhin gespannt, was mich im nächsten Quartier erwartet.
27.03.2019
Die Gruppe hatte bereits vor meiner Ankunft mit dem Thema „Justiz“ begonnen. Dieses Fachvokabular interessiert unsere Mitschüler*innen, die Jura studieren (wollen) am meisten. Da wir alle wenig Fachwissen zu dieser Thematik besitzen, jedoch einen Vergleich zwischen dem Justiz-System in Frankreich und in unserem Heimatland anstellen sollen, recherchiert zuerst einmal jede/r im Internet die wichtigsten Inhalte. Wir nutzen dafür unsere Tabletts oder Smartphones. Anschließend tragen wir die Ergebnisse in Gruppen (nach Ländern sortiert) zusammen und vergleichen die Systeme miteinander. Danach sehen wir gemeinsam via interaktivem Whiteboard eine Dokumentation zum Thema an; sie handelt von der Bestellung der Schöffen in Frankreich. Im Rahmen der nachfolgenden Diskussion im Plenum folgen Tipps zu Filmen, die zum Thema passen. Die Lehrerin recherchiert gleich im Internet; wir verfolgen ihre Recherche an der Tafel. Den Trailer eines Films schauen wir uns an. Es folgen weitere Tipps der Lehrerin zu Filmen und Links zum Thema und wir schauen es uns gemeinsam an. Ich empfinde es als eine gute Unterstützung, denn auf diese Weise werden die Unterrichtsinhalte (gerade beim vorliegenden Thema sind diese eher „trocken“) lebendiger und es wird eine Verknüpfung zum Alltag hergestellt – einen Film schaut man sich doch gerne zum Thema an. So entsteht die Möglichkeit, die Unterrichtsinhalte und das neue Vokabular besser zu üben und zu verinnerlichen.
Darüber hinaus hat die Lehrkraft durch den permanenten Internetzugang und die gleichzeitige Präsentation der Inhalte vor der Gruppe auch die Möglichkeit, spontan auf Lerner*innen-Fragen einzugehen und für Binnendifferenzierung auch Tipps zu Medien auf unterschiedlichen Niveaus zu geben.
Im nächsten Kurs des Tages treffen wir uns wieder in einem anderen Raum mit einer neuen Lehrerin. Sie kontrolliert, wie ihre Kolleg*innen auch, die Anwesenheit der Teilnehmer*innen über ihre Liste im Smartphone, die Unterschrift auf einer Liste aus Papier entfällt somit.
In dieser Lerneinheit geht es um den mündlichen Ausdruck. In Partnerarbeit werden Cartoons zu bestimmten Fragen bearbeitet, der Gruppe vorgestellt und anschließende diskutiert. Die Lehrerin präsentiert jeweils das Bild, über welches gesprochen wird, auf dem Whiteboard. So können es alle Teilnehmer*innen deutlich sehen und besser zu den unterschiedlichen Themen mitdiskutieren. Die Resultate zum Wortschatz und den Phrasen werden am Whiteboard gesammelt.
28.03.2019
Die Hausaufgaben habe ich per E-Mail erhalten: Die Schwerpunkte liegen auf der Wortschatzarbeit zum gestrigen Thema „Justiz“. Die Vokabeln sind diffizil, auch in der Muttersprache kann ich wenig Genaues über die Akteure und deren Arbeit in der Justiz sagen; auf Französisch fällt es der gesamten Gruppe schwer.
Was ist hilfreich bei der Übermittlung der Aufgaben per E-Mail? Die Lehrerin hat zusätzliche Links eingefügt, die entweder zu Definitionen führen oder mit Hilfe von Videos erklären. So kann ich mir aussuchen, was ich benötige. Ein individuelles Lernen wird damit unterstützt. Das können wir unabhängig von den Bildungsurlauben stärker in die Kurse an unserer vhs einfließen lassen, finde ich.
Als im Unterricht bestimmte Vokabeln zu einem Text, in dem es um einen Zivilprozess geht, in der gesamten Gruppe unklar sind, zeigt die Lehrerin kurzerhand einige erläuternde Fotos am interaktiven Whiteboard. Die Fragen sind dadurch schnell ausgeräumt und wir können uns wieder auf die Fragen zum Text konzentrieren.
Im nächsten Kurs arbeiten wir im iLAB. In diesem Raum wird ausschließlich am Computer gearbeitet. Zuerst ruft jeder seine E-Mail, die man von der Lehrerin erhalten hat, ab und wählt aus ihren Vorschlägen die Übungen aus, die einem am wichtigsten erscheinen. Eine gute Möglichkeit der Binnendifferenzierung, denn jeder lernt in seinem Tempo zu „seinen“ Themen.
Ich beginne mit einigen Grammatikübungen. Das ist dann aber doch ein wenig „trocken“, zumal vorwiegend Metasprachliches abgefragt wird. Mit erscheint das interaktive Quiz spannender. In der Tat macht es Spaß und man lernt etwas.
Anschließend suche ich mir eine Aufgabe aus, die mit einem Filmbericht beginnt und zu der im Anschluss Fragen per Drop-Down, Lückentext oder Multiple-Choice zu beantworten sind. Das macht Spaß, denn ich kann den Hörtext beliebig oft anhören und schwierige Passagen auf diese Weise besser nachvollziehen. Zu den Antworten auf die dazugehörigen Fragen bekomme ich umgehend eine Rückmeldung und weiß, was ich richtig bzw. falsch gemacht habe.
Auch diese Form des Unterrichts erscheint mir, insbesondere für die geplanten Bildungsurlaube, als Ergänzung zum Lernen im Plenum eine gute Möglichkeit zu sein. Wenn die Teilnehmer*innen den gesamten Tag hindurch in der Gruppe lernen und arbeiten, ist die Variante, im eigenen Tempo zu arbeiten, sehr angenehm und initiiert einen neuen Motivationsschub.
Morgen werde ich mich nochmals genau bezüglich der Lernmaterialien fürs iPad informieren. Das könnte ich auch nach meinem Aufenthalt nutzen. Sicherlich würden auch vhs-Teilnehmer*innen an derartigem Zusatzmaterial interessiert sein.
In die von der Schule angebotene interaktive Powerpoint-Präsentation sind wir in dieser Woche nicht eingeführt worden, auch das werde ich versuchen, morgen zu klären.
29.03.2019
Heute ist der letzte Unterrichtstag. Im ersten und zweiten Unterrichtsblock arbeiten wir in derselben Gruppe. Nachdem die Lehrerin die Unterrichtsinhalte für den heute vorgestellt hat, bearbeiten wir Übungen zum Testformat Delf, da einige Teilnehmer*innen den Test für ihre weitere Ausbildung benötigen.
Im Anschluss widmen wir uns dem neuen Thema (Reiseanfragen, Reklamationen…), in dem insbesondere die Fertigkeit Schreiben geübt werden soll. Den notwendigen Wortschatz erarbeiten wir mit den vorbereiteten Vorlagen, die unserer Lehrerin mit dem Beamer für alle gut sichtbar an die Tafel projiziert. Wir dürfen unsere Smartphones ausnahmsweise nicht zu Hilfe nehmen und diskutieren in Kleingruppen die möglichen Lösungen. Einige Begriffe sind unklar und die Lehrerin veranschaulicht die Bedeutung flink mit einem passenden Foto aus dem Internet oder mit einem Video auf Youtube. Die großformatige Projektionsfläche des interaktiven Whiteboards macht es für alle Teilnehmer*innen gut sichtbar.
Im letzten Unterrichtsblock habe ich Einzelunterricht. Neben einigen Fragen zur Grammatik widmen wir uns den einzelnen Sprachregistern der französischen Sprache. Die Lehrerin hält gleich gute Beispiele aus dem Internet zum „Verlan“ vor; daraus wird die dem „Verlan“ zu Grunde liegende Systematik gut nachvollziehbar und ich fühle mich für diesen Teil des mündlichen Ausdrucks besser präpariert.
Da wir uns darauf verständigt hatten, diesen Unterrichtsblock für aktuelle Themen zu nutzen, ruft die Lehrerin ein Video zum Thema „Facebook und die Kontrollmechanismen zur Veröffentlichung von Beiträgen“ im Internet auf. Ich verfolge es aufmerksam und einige Passagen wiederholt die Lehrerin, damit weitere Details für mich deutlich werden. Anschließend diskutieren wir darüber.
Nach dem Unterricht erhalte ich im Büro, nachdem ich den zweiten Feedback-Bogen ausgefüllt habe, meine Teilnahmebescheinigung. Ich frage außerdem nach, wie ich nun nach der Präsensphase die E-Learning-Plattform nutzen und in welcher Weise das Lehrbuch mit eingebunden werden kann. Diese Fragen werden offensichtlich nicht so häufig gestellt und ich muss mich mit der Beantwortung ein wenig gedulden, erfahre dann jedoch, dass die Lehrwerke lediglich für Englisch angepasst sind und ich mich bezüglich der Nutzung der Lernplattform an die Dependance in Deutschland wenden möge, da man mir hier vor Ort dazu nichts mitteilen könne.
Das werde ich auf jeden Fall tun, denn mein Plan ist ja, das Konzept der einwöchigen Präsenzphase in der vhs im Rahmen eines Bildungsurlaubs mit einer anschließenden E-Learning-Phase zu verknüpfen.
Nun ist mein Aufenthalt in der Schule beendet und mir verbleiben heute noch drei Stunden, um in die Stadt Paris einzutauchen und mich zu verabschieden. Das mache ich im Quartier Montmartre und besuche die Kathedrale Sacre Coeur.
Auf meinem Rückweg zu meiner Gastfamilie kaufe ich noch einen Blumenstrauß als kleines Dankeschön für die freundliche Aufnahme.
A bientôt!